Wer kennt es nicht, das typische Erscheinungsbild des Planeten Jupiter: Ein Gasriese mit
seinen zwei charakteristischen Wolkenbändern.
Jupiter, 15. 5. 2007, Farm Hakos, Namibia, © Michael Karrer
Bei diesen beiden wie auch bei den anderen gut sichtbaren Bändern handelt es sich nicht um Ringe,
die den Planeten umgeben, sondern um Wolkenbänder. Das Klima auf dem Jupiter, jenem der Erde nicht
unähnlich, sorgt für einigermaßen stabile Klimazonen.
Man sollte annehmen, dass sich eine Planetenatmosphäre so chaotisch verhält, dass man ihren
Anblick nicht systematisch beschreiben kann. Glücklicherweise gibt es aber auf Jupiter
großräumige Mechanismen, die eine grobe Beschreibung dessen, was man im Fernrohr sehen kann,
erlauben.
Die Nomenklatur der grossen Strukturen
Die Wolken der Jupiteratmosphäre ordnen sich in Streifen, die parallel zum Äquator
verlaufen, an. Die dunkleren Streifen nennt man Bänder, die hellen Zwischenräume zwischen den
Bändern nennt man Zonen. Die Nomenklatur, die auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurückgeht,
benennt die Bänder und Zonen nach „Klimazonen“, die jenen auf der Erde nachempfunden sind.
Nicht immer sind tatsächlich alle dieser Bänder und Zonen zu sehen, es handelt sich hier um
einen Richtwert.
Eine wichtige Struktur ist der Große Rote Fleck (GRF). Es handelt sich um eine ziemlich permanente
Störung an der Grenze vom SEB zur STrZ, die seit einigen Jahrhunderten beobachtet wird, allerdings
nicht immer gleich intensiv ist. Nur selten ist der GRF wirklich lachsrot; meist ist er, wenn überhaupt
erkennbar, leicht dunkler als seine Umgebung. Manchmal sieht man ihn selbst überhaupt nicht,
sondern nur die „Bucht“, die er im SEB bewirkt.
Die großräumigen Strukturen auf Jupiter sind eher beständig, vor allem die beiden
Äquatorbänder. Nichts desto trotz kann vor allem das SEB immer wieder für bis zu ein Jahr
verschwinden, wie zuletzt 1989, 1993 und 2010. Die Ursachen dafür sind noch nicht bekannt,
dürften aber mit dem GRF in Zusammenhang stehen. Von den übrigen Bändern verschwindet das
STB am häufigsten. Man nennt ein solches Verschwinden eines Bandes Fading.
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