Für die meisten Fernrohre gilt bei Uranus und Neptun in erster Linie,
dass der Weg das Ziel ist. Sie aufzufinden und gesehen zu haben, ist die
Herausforderung. Aufgrund ihrer geringen scheinbaren Durchmesser - und auch
aufgrund ihrer Natur - dürfen wir mit keinerlei Details wie etwa Wolken
rechnen; auch die Ringe der beiden Planeten sind visuell nicht zu erkennen.
Für Fernrohre ab etwa 20cm Objektivdurchmesser werden allerdings die
helleren Monde interessant. Triton, der größte Neptunmond, erreicht
in Opposition rund 13 mag und ist damit bei guten Bedingungen durchaus zu erkennen.
Die hellsten Uranusmonde Titania und Oberon werden rund 14 mag hell und sind
daher in Fernrohren ab 25 bis 30cm in Opposition durchaus zu erkennen.
Zum Auffinden empfehlen sich Computerplanetarien wie Starry Night Pro oder Redshift.
Uranus mit Monden
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Neptun mit Triton
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Recht "einfach" sind die helleren Monde von Uranus und Neptun mit
CCD-Kameras zu fotografieren. Man benötigt eine große Brennweite,
um die recht nahe bei ihren Planeten stehenden Monde aus dem überbelichteten
Bild des Planeten zu lösen (Barlowlinse, Okularprojektion). Dann kann man die
Monde schon mit Belichtungszeiten von wenigen Sekunden aufnehmen. Gutes Seeing ist
allerdings unbedingt Voraussetzung für dieses Unterfangen.
Bei Uranus liegen die Monde Miranda (schwierig wegen der geringen scheinbaren
Distanz und mit 17 mag doch eine Herausforderung neben dem 6mag hellen Uranus),
Ariel, Umbriel, Titania und Oberon in Reichweite von Amateur-CCD. Bei Neptun ist
Trion leicht, Nereide zwar auch theoretisch möglich, wegen der großen
scheinbaren Distanz aber sehr schwierig aufzufinden und mit 17 - 18 mag auch nicht
leicht zu identifizieren. Alle anderen Monde - sowohl die inneren, von Voyager 2
entdeckten, als auch die äußeren Monde mit scheinbaren Helligkeiten
weit jenseits der 20 mag - sind für Amateurinstrumente nicht erreichbar.
Auch die Ringe der Planeten können mit Amateurgeräten weder gesehen
noch fotografiert werden.
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