Mond und Saturn

Wien 21, 17. 10. 2003

20031017wvo05.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:17. 10. 2003
Zeit:05.30 bis 06.45 MESZ
Ort:Wien 21
Instrument:Refraktor 130/1040mm
Bedingungen:

Seeing:sehr gut (1)

Bericht:

Heute Morgen ist es klar und kalt. Der Mond leuchtet wunderschön hoch am Himmel und zeigt uns ein wenig seinen Westrand zugekippt: das Mare Orientale ist eine selten sichtbare Mondlandschaft, die heute sichtbar ist.

Hier gibt es dazu einen Artikel:
http://skyandtelescope.com/observing/objects/moon/article_723_1.asp
Und hier zwei Beobachtungsberichte:
http://www.waa.at/bericht/2002/11/20021125wvo06.html
http://www.waa.at/bericht/2003/09/20030919-21ccdws/20030919api20.html

Ich beobachte von 5h30 bis 6h45 MESZ und kann bei Vergrösserungen zwischen 115 und 260x sehr gut am Mondrand die Randberge des Mare Orientale (Montes Rook, Montes Cordillera) im Profil identifizieren: der Mondrand ist ziemlich gebirgig sichtbar. Auch die dunkle Fläche des Mare Orientale selbst ist am äussersten Rand zu sehen, ebenso viele dunkle Flecke wie z.B. Lacus Veris und Lacus Autumni.

Da die Luft ruhig und die Lichtgrenze gerade günstig ist, beobachte ich auch das Alpental. Am Boden des Tales gibt es eine schmale Rille, die in kleineren Fernrohren nicht leicht zu sehen ist. Heute kann ich bei 260x und 408x eine Andeutung der Rille erkennen, vor allem im Mittelteil des Alpentales, wo die Rille breiter zu sein scheint. Der Bildeindruck von Tal und Rille entspricht ungefähr dem Foto vom 22.Apr.2002, das hier zu sehen ist: http://www.geocities.com/andreatax/moon.htm
Zum Alpental und vielen anderen Sehenswürdigkeiten auf dem Mond kann man auch hier nachlesen: http://www.shallowsky.com/moon/rukl04.html.

Da Saturn nicht weit vom Mond entfernt steht, schau ich mir in der beginnenden Morgendämmerung auch den noch bei 260x an. Bei ruhiger Luft erscheint er wunderschön. Der Ring zeigt die umlaufende Cassini-Teilung und schaut immer noch ein wenig über die Kugel: er ist weit geöffnet. Sogar der C-Ring (Florring) ist heute an den Ansen und vor der Kugel zart sichtbar. Saturn selbst zeigt sich in verschiedensten Gelb- und Brauntönen, die helle cremefarbene Äquatorzone, das braune südliche äquatoreale Band, die hellbraune südliche tropische Zone bis hin zur ziemlich dunkelbraungrauen Südpolarregion. Trotzdem der Himmel schon ziemlich hell ist, fällt mir von den Saturnmonden nicht nur Titan und Rhea sondern auch Tethys und Dione auf.

Da es ziemlich kalt ist (um den Gefrierpunkt) habe ich das Fernrohr 1/2 Stunde vor der Beobachtung in den Garten gestellt damit es auskühlen kann: die Luft ist ziemlich ruhig und ich kann sehr scharfe Bilder sehen.