Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||||||||||||||||||
Datum: | 11. 01. 2004 | ||||||||||||||||||
Zeit: | 05.00 bis 07.00 MEZ | ||||||||||||||||||
Ort: | Wien 21/Stammersdorf | ||||||||||||||||||
Instrument: | Refraktor 130/1040mm | ||||||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Abziehende Wolken erlauben ab 5h00 MEZ den Blick auf den Mond. Bei 140-facher Vergrösserung wabert das Bild noch kräftig (ich hab das Fernrohr erst aus dem warmen Zimmer auf die Terrasse gestellt). Die sehr günstige Libration erlaubt heute wieder einen Blick auf das sehr randnahe Mare Orientale. Es war uns heute Morgen ziemlich zugekippt und es sind nicht nur die vorgelagerten dunklen Ebenen Lacus Veris (Frühlingssee) und Lacus Autumni (Herbstsee) als schmale dunkle Streifen zu erkennen sondern auch der dunkle Boden des Mare Orientale. Die Randgebirge des Mare sind sehr gut als bergiges Mondrandrelief zu erkennen, sowohl der innere Ring der Montes Rook (Rookberge) als auch der äußere Ring der Kordilleren. Der visuelle Eindruck im Fernrohr entspricht dem sehr guten Foto von Thomas Williamson vom 15.Nov.2003: Das Foto von Alexander Pikhard vom 13.Dez.2003 identifiziert diese Mondgegend gut: Ich konnte diese Mondgegend auch schon öfters beobachten:
Danach beobachtete ich Jupiter. Das Fernrohr kühlte immer mehr aus mit immer besser werdendem Bild. Trotzdem war die Luftruhe heute bei 173-facher Vergrösserung nur mittelmässig gut. Zu Beginn der Jupiterbeobachtung konnte ich noch den Grossen Roten Fleck am Westrand des Planeten erkennen. Er war zwar deutlich heller als das SEB (südliches äquatoreales Band) und für mich eher hellbraun gefärbt, aber gut zu erkennen, wie schon bei meiner vorigen Beobachtung am 25.Dez.2003. Bertrand Peek hat vor fast 50 Jahren in seinem Buch über Jupiter eine Sichtbarkeitsskala des GRS (Great Red Spot) angegeben. In deutscher Übersetzung beschrieb er folgende Sichtbarkeitsstufen:
Heute morgen beurteile ich die Sichtbarkeit des GRF auf dieser Skala mit 4 oder 5. Im Fernrohr war heute auch wieder die Zweiteilung des SEB auffallend. Der südliche Rand des SEB war hinter dem GRF deutlich dunkler. Etwa 90 Grad hinter dem GRF war das SEB dann nicht mehr auffallend zweigeteilt. Auf einer Länge im System II von ca. 175 Grad war sogar ein auffallendes dunkles Objekt im SEB sichtbar (Zentralmeridiandurchgang etwa um 6h54m MEZ). Interessant war auch das NEB (nördliches äquatoreales Band). Es zeigte einige Wirbel und Verdickungen. Das Foto von Martin Mobberley wurde vor wenigen Tagen bei ähnlichem Zentralmeridian aufgenommen und zeigt diese Gegend gut: Beobachtungsanleitungen zu Jupiter mit der Benennung der Bänder, Zonen und Objekte findet man auf Deutsch z.B. hier: Klaren Himmel wünscht Wolfgang Vollmann |