Beobachter: | Doris Istrate | ||||||||||||
e-Mail: | doris.istrate@gmx.at | ||||||||||||
Datum: | 28. 10. 2004 | ||||||||||||
Zeit: | 05.00 | ||||||||||||
Ort: | Edlitz/Wieden | ||||||||||||
Instrument: | 10"-Dobson, Olympus C 760 | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Da wir von dem Nebel in Wien genug hatten, flüchteten wir auf die Jagdhütte, wo uns strahlender Sonnenschein und fast sommerliche Temperaturen empfingen. Der Nebel hielt sich in den Tälern, aber ausgerechnet am Dienstag stieg er plötzlich hoch und kroch langsam aber sicher immer näher. Bald versank die Sonne darin und fast unheimliche Stille umgab die Hütte, es waren gerade noch die nächsten Bäume zu sehen. Das sah gar nicht gut aus für die bevorstehende Mondfinsternis, und daher vergass ich auch den Wecker zu stellen. Als ich um 4.25h munter wurde, hektisch aus dem Bett sprang und vor die Hütte trat, umfing mich völlige Dunkelheit. Zuerst dachte ich, es wäre der Nebel, aber nach wenigen Sekunden Adaptierung sah ich plötzlich, dass der ganze Himmel ein grandioses Schauspiel bot, unzählige Sterne um die Wette strahlten, von einem Horizont bis zum anderen. Orion stand in seiner ganzen Pracht genau vor der Hütte, Sirius leuchtete wie ein Scheinwerfer, ich konnte es kaum fassen. Es war eine unglaublich Nacht, die schönste seit langem, und das ausgerechnet zur Mondfinsternis. Ah ja, Mondfinsternis, fast hätte ich sie vor Begeisterung über den herrlichen Himmel übersehen! Wo war er denn, der Mond? Irgendwo im Südwesten sollte er sein, aber wo? Ich suchte ratlos den Himmel ab, weiter südlich, denn weiter westlich, und dann sah ich ihn, ganz im Westen, ungemein dunkel, kaum zu sehen. Nur der helle Saum verriet ihn, und die rötliche Farbe der sehr dunklen Scheibe. Also schnell den Dobson aus der Hütte geholt, Kamera montiert, und auf ging's. Zuerst versuchte ich es mit der 2040, aber oh Schreck, sie zeigte nichts, absolut nichts! Vielleicht hatte ich in der Hektik die Spotmessung vergessen, aber trotzdem, sie hätte doch wenigstens irgend etwas zeigen müssen, aber da war nichts. Also schnell den Adapter auf die C 760 aufgesetzt und juhuuu, da war etwas am Monitor. Nicht gerade berauschend, aber immerhin ... Die Kamera am Dobson ohne Nachführung tat sich mit dem sehr dunklen Mond natürlich ein bisserl schwer, ausserdem rüttelte der starke Wind am Rohr, aber der Föhnsturm war der Preis für diese herrliche Nacht ohne Nebel und Wolken. Durch das Okular war der Mond in seiner Totalität dann wunderschön anzusehen, wesentlich heller als freisichtig. |