Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Datum: | 28. 10. 2004 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zeit: | 02.00 bis 07.00 MESZ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ort: | Wien 21 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Instrument: | Freies Auge, Refraktor 130/1040mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Auch die vierte Finsternis dieser Tetrade von totalen Mondfinsternissen konnte ich zumindest teilweise beobachten. Beim Aufstehen um 2h00 MESZ war der Himmel zwar etwas dunstig, aber der Mond schien und es gab fast keine Wolken. Den Beginn der Finsternis sah ich sehr gut; aber um 3h43, noch während des Eintritts in den Kernschatten, bedeckten dicke Wolken den Mond und gaben ihn auch während der Totalität nicht mehr frei... erst um 6h17 sah ich den Mond wieder durch Wolkenlücken während er bereits aus dem Kernschatten herauswanderte. An meinem Beobachtungsort in Wien 21 gab es also eine "doppelte Totalität", die Wolken verdeckten den durch den Erdschatten verfinsterten Mond..... Die Wolkenwand blieb aber im Westen und im Süden und Osten gab es immer wieder klare Stellen, die ich zur Beobachtung von Saturn, Venus und Jupiter nutzte. Sichtbarkeit des Halbschattens mit freiem Auge
Beobachtung des Antritts des Kernschattens an den MondrandMit dem 130mm Refraktor versuchte ich bei 55x zu beurteilen, wann der Kernschattenantritt am Mondrand stattfand. Ich schaute bewusst nicht auf die Vorausrechnung im Himmelskalender, sondern versuchte das am Fernrohr zu beurteilen. Das fand ich sehr schwierig, da es am Mondrand in der Gegend von Grimaldi immer düsterer und "gräulicher" wurde. Aber ich notierte etwa alle Minuten meinen Eindruck und die Auswertung ergab den beobachteten Termin: 3h15,2m +- 0,5m MESZ. Eintritt von Kratern in den KernschattenBevor die Wolken kamen konnte ich noch den Eintritt von mehreren Kratern in den Kernschatten messen. Dazu verwendete ich wie schon bei vielen früheren Mondfinsternissen die hellen Kraterpunkte die von Antonin Rükl in den Sternfreundeseminaren 1979 und 1999 vorgestellt wurden. Da diese hellen Punkte klein sind, ist ihr Helligkeitsabstieg wenn der Kernschatten darüber wandert recht rapide und auf wenige Sekunden genau zu messen. Damit ist die Unschärfe und Undefiniertheit des Kernschattenrands kein grosses Problem mehr. Ich suchte am Kernschattenrand helle Punkte die bald bedeckt wurden und identifizierte sie danach auf der Karte. Bei der Beobachtung notierte ich den Zeitpunkt, an dem der helle Kraterpunkt schnell schwächer wurde. Bewusst benutzte ich keine Vorausberechnung aus dem Himmelskalender, um möglichst unbeeinflusst zu messen. Auch zu dieser Beobachtung benützte ich den 130mm Refraktor bei 55x.
Helligkeit der FinsternisIch konnte wie gesagt nur beim Eintritt des Mondes in den Kernschatten während der partiellen Verfinsterung beobachten. Um 3h40m MESZ zeigte sich der Kernschatten im 130mm Refraktor bei 55x schon deutlich hell und rötlich. Zu dieser Zeit war der verfinsterte Mondteil auch schon mit freiem Auge wahrnehmbar, wenn auch schwierig. Es war also eine eher helle Finsternis. Hinweise Inhaltsverzeichnis der Sternfreundeseminare: http://members.eunet.at/astbuero/semind2.htm Weitere Beobachtungen der Mondfinsternisse dieser Tetrade totaler Finsternisse: |