Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||||||
Datum: | 13. 12. 2004 | ||||||
Zeit: | 21.00 bis 23.15 MEZ | ||||||
Ort: | Hohe Wand/NÖ | ||||||
Instrument: | Freies Auge, Fernglas 16x70 auf Stativ | ||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
2004 Dez.6, 22h25 MEZ: Wien 21:Der Komet steht noch sehr tief bei -24° Deklination und nur 16° hoch im Lichtdom von Wien. Der Komet war im 7x50 Sucher daher nicht sichtbar. Im Refraktor 130/1040mm bei 26x war der "Machholz" aber sehr gut sichtbar als grosser heller Komet! Die Helligkeit schätze ich auf etwa m1=6,0mag -- durch den aufgehellten Himmel sind die äusseren Teile der Koma vermutlich aber nicht erkennbar gewesen, der Komet dürfte daher heller sein. Bei 26x erscheint der Komet zentral verdichtet. 55x zeigt zusätzlich einen fast sternförmigen Kern in der Mitte. 115x zeigt die zentrale Verdichtung etwas flächig und nicht ganz sternförmig. Den Komadurchmesser schätze ich auf 7'.2004 Dez.11, 22h15 MEZ: Kreuzberg/NÖ, 900m:Über der Hochnebeldecke ist der Himmel klar. Leider stört aber die Beleuchtung der Nachtschipiste am Semmering sehr und hellt den Himmel auf: die freisichtige Grenzgrösse beträgt daher "nur" 6,0mag. Der Komet ist aber trotzdem mit freiem Auge ganz gut erkennbar, er erscheint als etwas unscharfer Stern mit einer Helligkeit von m1=4,6mag. Das Fernglas 16x70 auf Stativ zeigt den Kometen prächtig als zentral verdichtete Wolke, ziemlich gross mit 14' Durchmesser und einer nahezu sternartigen zentralen Verdichtung. Ich kann keinen Schweif erkennen, dafür ist der Himmel zu aufgehellt.2004 Dez.13, 22h30 MEZ: Hohe Wand/NÖ, 1050m:Auch heute ist es sehr klar über der Hochnebeldecke. Der Himmel hier ist ausgezeichnet und sehr dunkel: mit freiem Auge kann ich Sterne bis 6,5mag erkennen, die Milchstrasse ist wunderschön hell und reich strukturiert und auch M 33 ist sehr schwach freisichtig. Der Komet ist mit freiem Auge leicht und auffallend erkennbar: auch heute schätze ich die Helligkeit auf m1=4,6mag. Er erscheint als etwas unscharfer Stern.Wirklich schön ist der Anblick im Fernglas 16x70 auf Stativ: die Koma ist riesig, ich schätze ihren Durchmesser auf 25 Bogenminuten (!): die äusseren Teile sind sehr schwach, aber eindeutig erkennbar. Den Komadurchmesser schätze ich durch Einzeichnen in die Sternkarte und durch Vergleich mit Sternabständen. Die Koma ist stark zentral verdichtet bis zu einem nahezu sternartigen Kern, der etwa 9mag hell ist. Sie erscheint mit etwas grünlicher Farbe. Genauere Beobachtung lässt die beiden schwachen Schweife des Kometen sichtbar werden: der schmale lange Gasschweif weist nach Positionswinkel 20 Grad, fast senkrecht nach oben (ca. "11h30" Uhrzifferblatt-Position) und ich kann ihn über 1,5 Grad Länge eindeutig verfolgen. Der breite kurze Staubschweif weist nach Westen, Positionswinkel 270 Grad und ich kann ihn über 30' Länge erkennen. Ein wunderschöner Anblick! Zusätzlich kann ich mehr als 50 Sternschnuppen der Geminiden sehen, zwischen 21h00 und 22h00 MEZ habe ich genau 50 gezählt, bei freisichtiger Beobachtung im Liegestuhl und Blick nach Südosten in halbe Himmelshöhe. 2004 Dez.11, 22h30 MEZ, Fotos:Ich habe auch mehrere Fotos mit Digitalkamera auf Stativ versucht, die ganz gut den Eindurck mit freiem Auge wiedergeben: Äquivalentbrennweite 38mm, Blende 2,8, ISO 400, 15 Sekunden belichtet:
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