Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||||
Datum: | 01. 01. 2005 | ||||
Zeit: | 22.45 bis 23.15 MEZ | ||||
Ort: | Wien 21 | ||||
Instrument: | Freies Auge, Fernglas 8x30, Newton 105/445mm | ||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Überraschenderweise ist es abends doch noch klar geworden! Der abnehmende Mond leuchtet tief im Osten, aber der Himmel ist recht gut, die freisichtige Grenzgrösse im Kleinen Wagen beträgt etwa 5,0mag. Natürlich beobachte ich den Kometen Machholz (C/2004 Q2). Er steht hoch im Süden im Stier zwischen Lambda (λ) und Omikron (ο) Tauri. Zuerst finde ich ihn im Fernglas 8x30 als deutlich sichtbare grosse helle Wolke, zentral verdichtet und mit sternartigem Kern. Ich versuche es dann auch mit freiem Auge und er ist zwar schwach aber eindeutig als kleines flächiges Nebelsternchen zu erkennen! Der "Machholz" ist nach Komet NEAT (C/2001 Q4) im Mai 2004 der nächste von Wien aus mit freiem Auge sichtbare Komet! Die visuelle Gesamthelligkeit schätze ich mit freiem Auge auf 3,7mag. Ich kann den Kometen allerdings nicht vom nahe stehenden Stern 30 Tauri (Helligkeit V = 5,07mag) trennen. Daher versuche ich den Stern aus der Helligkeit herauszurechnen und erhalte als Kometenhelligkeit m1 = 4,0mag. Das passt ganz gut zu meiner Schätzung vom 30.Dez.2004 unter deutlich besseren Sichtverhältnissen (siehe Beobachtungsbericht). Schnell stellte ich meinen kleinen Newton 105/445mm auf den Balkon. Bei 19-facher Vergrösserung war der Komet prächtig sichtbar: er zeigte eine Koma mit mindestens 15 Bogenminuten Durchmesser, war zentral verdichtet und liess einen sternartigen Kern erkennen. Auch ein Schweif war schwach, schmal und lang nach Ostnordosten zu erkennen -- ich schätzte den Positionswinkel auf etwa 75 Grad und die Länge auf ein Grad. Bei 60x blieb der Kern des Kometen sternartig und zeigte etwas gelbliche Farbe; die Kometenkoma war eher grünlich gefärbt. Weitere Beobachtungen des Kometen C/2004 Q2 (Machholz): 2004 Dez.6 Dez.11 Dez.13 Dez.15 Dez.18 Dez.30 |