Beobachter: | Doris Istrate | ||||
Datum: | 03. 10. 2005 | ||||
Ort: | Tunesien | ||||
Instrument: | Meade ETX 70, Olympus C 760 | ||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Jetzt war es soweit, wir flogen nach Djerba, der bevorstehenden ringförmigen Sonnenfinsternis entgegen. Die Anlage war sehr schön, das Meer noch angenehm warm, und das Wetter spielte auch recht gut mit. Zeitweise war es zwar bewölkt, aber so handelten wir uns wenigstens keinen Sonnenbrand ein und schmachteten nicht in der Hitze. Am 2.10. starteten wir von der Insel richtung Festland mit dem üblichen Problem: Wie verstaut man sein umfangreiches Equipment in dem spärlichen Gepäckraum des Geländewagens? Bald hatten wir die Steinwüste erreicht und noch ging es über asphaltierte Straßen dahin, aber dann begann sich das Bild rasch zu ändern, und unser Fahrer, ein echter Wüstensohn, zeigte, was er drauf hatte. Achsen und Stoßdämpfer des Toyotas wurden auf eine harte Probe gestellt ... und unsere Wirbelsäulen auch!
Am späten Nachmittag erreichten wir unser Zelt-Hotel am Rande der Sandwüste. Die Beduinenzelte waren sehr geräumig und sogar mit Dusche und WC ausgestattet - ein echter Hit. Ein Teil unserer Gruppe wagte sich auf Kamele und riskierte einen Ritt in die Weite der Wüste, der untergehenden Sonne entgegen. Uns Zurückgebliebenen erfreute ein malerischer Beduinensohn auf einem Araberhengst mit seinem wilden Ritt über die Sanddünen.
In der Nacht mit strahlendem Sternenhimmel testeten wir unsere Geräte, bis es am nächsten Morgen ernst wurde. Der Aufbau vor unseren Zelten begann. Kein einziges Wölkchen trübte den Himmel! Die Verhältnisse waren optimal, hätten nicht besser sein können. Und dann begann die Sonnenfinsternis. Zuerst der Eintritt, und dann - JUHUUUUU - der RING!!!!! Jetzt wurde es hektisch, na klar! Man wollte schauen, andere durchschauen lassen, scharfstellen, fotografieren, Belichtung und Blende noch schnell ändern - aber oh Schreck, da war die ringförmige Phase schon wieder zu Ende!!!!! Der Mond wanderte bereits wieder aus der Sonne ... Mein kleiner Refraktor mit seinen Farbsäumen und die Schnackerlkamera waren etwas überfordert, es gibt garantiert bessere Fotos. Aber es war trotzdem ein ganz tolles Erlebnis, und dabeisein ist schließlich alles! Auch die Angestellten der Hotelanlage wollten dabei sein und blickten neugierig durch die Fernrohre. Nach dem letzten Kontakt wurde hurtig eingepackt und zurück ging es wieder im wilden Husarenritt -ähhhh, Beduinenritt - über die Rennstrecke Paris-Dakar richtung Norden. Die Fähre brachte uns vom Festland auf die Insel Djerba. Noch ein letzter Blick über die Hotelanlage, wo wir auf unseren Bus warten, der uns zum Flughafen brachte. Unser Abenteuer ist zu Ende. Es war eine wunderschöne Reise, von Robert wieder bestens organisiert, mit einer ganz tollen ringförmigen Sonnenfinsternis. Es war für mich die erste und sicher auch die letzte - außer, man kann die nächste von Wolke Nr. 7 aus beobachten ... ;-)
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