Beobachter: | Wolfgang Valentin | ||||||||
Datum: | 03. 10. 2005 | ||||||||
Zeit: | 08.00 bis 10.30 UT | ||||||||
Ort: | Moreira/Benitatchell, Valencia, Spanien
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Instrument: | Astro-Physics Traveler, Nikon D70 | ||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Die Beobachtung der Sonnenfinsternis führte meine Frau und mich an die Costa Blanca, wie sich der Abschnitt der Mittelmeerküste Spaniens zwischen Valencia im Norden und Alicante im Süden nennt. Der Buchung zufolge sollte sich unser Quartier in Moreira befinden, das direkt am Meer liegt. Wie sich vor Ort herausstellte, lag die Mietwohnung aber bereits nahezu im Ortsgebiet von Benitatchell, der nächsten Siedlung in Richtung Landesinnere, etwa 3 km vom Meer entfernt. Dies war zum Zweck einer etwas erhöhten Lage und der damit verbundenen Fernsicht durchaus beabsichtigt, und die Freude war groß, als sich bei Überprüfung der Ortskoordinaten mittels GPS unsere Bleibe als nahezu perfekt auf der Zentrallinie gelegen herausstellte. Das Wetter seit unserer Anreise am 29.9. würde der durchschnittliche Tourist wohl als durchgehend schön bezeichnen. Um es vorwegzunehmen: das sollte auch am Tag der Finsternis nicht anders sein. Dennoch, auch wenige Wolken zur falschen Zeit am falschen Ort konnten die Beobachtung des lang erwarteten Himmelsereignisses zunichte machen, und in den Morgenstunden machten sich regelmäßig einige dicke Wolken im Osten bemerkbar. Am 3.10. in der Früh war es zur großen Beunruhigung nicht anders, im Gegenteil, der Himmel war großflächiger und dichter bedeckt als die Tage zuvor. Bis etwa 8:30 Uhr Ortszeit (6:30 UT) fehlte mir der Nerv, eine Himmelsaufnahme festzuhalten. Erst dann begannen sich die Wolken zu lichten und mehr noch, die verbleibenden Reste verhielten sich stationär und es war abzusehen, dass im Zeitpunkt des Finsternis-Maximums die Sonne ihnen auf ihrem Tageslauf bereits entflohen sein würde. Damit stand auch der Entschluss fest, den Beobachtungsplatz nicht zu verlagern, wir blieben direkt bei unserem Quartier. 06:33 UT: Noch immer Wolken, aber die Sonne ist auch noch nicht über dem im Osten etwas erhöhten Horizont 07:28 UT, eine knappe Viertelstunde vorher Zittern um den ersten Kontakt, dessen Beobachtung leider auch noch misslingt. Spannung + doch wie absehbar, wandte sich rechtzeitig alles zum Guten: Der Beobachtungsplatz um die Finsterniszeit mit Blick nach Süden Der Höhepunkt: Aufnahmen mit Astro-Physics Traveler, fokal, f=600 mm, und Nikon D70 Abschwächung des Sonnenlichtes mittels Herschelprisma Die Sonne stand im Maximum etwa in 30° Höhe im Südosten. Durch die Aufregung habe ich die nicht schwindende morgentliche Kühle selbst gar nicht empfunden; dass sich meine Frau zunehmend mit Pullover und dicken Socken vermummte machte mich erst aufmerksam und brachte mich aber auf die Idee, das hauseigene Thermometer herauszukramen: rund 20° C zeigte es, +in der Sonne+ aufgestellt (am Abstelltischchen neben der Sonnenliege oben andeutungsweise zu erkennen), kurz nach Ende der ringförmigen Phase, sodass bis zu diesem Zeitpunkt praktisch keine Erwärmung gegenüber den Frühtemperaturen stattfand. Erst in der folgenden Stunde kletterte es dafür umso zügiger auf mit in Folgetagen vergleichbare Werte von 45° C. Die erfolgreiche Phase der Ringförmigkeit verleitet zu etwas Übermut: Entspannung ... ... denn der Himmel hat zwischenzeitig weitestgehend aufgeklart Für den letzten Kontakt, den ich fokal am Traveler und durch den Sucher der noch immer montierten Fotokamera ausmachen konnte, notierte ich 10:30:22 UT. Am Abend darauf gab es ein Zusammentreffen im Nachbarort Denia mit der dort lagernden Expedition aus WAA und Astroteam Mariazellerland, wo bei einem gemeinsamen Abendessen mit Herta und Walter Simotta, Angelika und Günther Eder, Alexander Pikhard sowie einem Finsternisreisenden aus Deutschland das gelungene Ereignis gefeiert wurde. Ein verkleinerter Kreis fand sich mangels abseits der Hauptsaison noch nach 10:00 Uhr geöffneter Lokale spontan zu einem improvisierten Umtrunk an der Hafenmole ein. Die Abenddämmerung vom 5.10. inspiriert dazu, vor der Abreise noch einige von den Hauptdarstellern des vergangenen Ereignisses getragene Impressionen festzuhalten: Traveler vor untergehender Sonne Abenddämmerung und Mond Nikon D70 mit Objektiv Nikkor DX 18-70mm, f=70mm Untergehendes Neulicht des Finsternismondes Astro-Physics Traveler, fokal, f=600mm, und Nikon D70 Wolfgang Valentin
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