Die Frau im Mond und eine glänzende Perle in ihrer Halskette

Wien 21, 19. 01. 2006

20060119wvo06.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:19. 01. 2006
Zeit:06.30 MEZ
Ort:Wien 21
Instrument:Freies Auge, Fernglas 8x30
Bedingungen:
Bericht:

Heute ist die Frau im Mond mit freiem Auge auffallend zu sehen. Auch ihre glänzende Perle in der Halskette, Cassini's Heller Fleck, ist wahrnehmbar: eine etwas hellere Stelle rechts unterhalb des Mare Nubium. Im Fernglas 8x30 ist der Fleck deutlich schwächer und kleiner geworden gegenüber dem Anblick vor 3 Tagen: siehe Beobachtungsbericht vom 16.Jan.2006. Auffallend ist auch, dass Tycho nicht mit freiem Auge zu sehen ist. Im 8x30 ist sein dunkler Ring aber natürlich deutlich zu erkennen.

Die "Frau im Mond": in die dunklen und hellen Stellen auf dem Mond können wir verschiedenste Gestalten hineinsehen (siehe z.B. die schöne Webseite von Michael Myers: http://www.netaxs.com/~mhmyers/mnillusion.html). Die Dame im Mond ist im Profil sichtbar: vier dunkle Maria formen ihr Haar: Serenitatis (6), Tranquillitatis (7), Fecunditatis (9) und Nectaris (10). Mare Vaporum (5) markiert ihr Auge und Sinus Medii (4) formt ihre Lippen. Der Krater Tycho (60; im Fernglas) und Cassini's Heller Fleck (bei Walter 59; mit freiem Auge) bilden die Perlen in ihrer Halskette.

Wenn ich dem hellen Bogen der Apenninen (26) mit freiem Auge folge sehe ich am linken Ende zwei helle Flecke: der erste ist der Hof des Kraters Kopernikus (74), der zweite noch weiter links und kleiner der helle Strahlenhof des Kraters Kepler (72) -- heute bilden sie einen hellen "Doppelkrater"! Bei aufmerksamer Betrachtung ist auch das helle winzige Fleckchen des Kraters Aristarchus (73) auf der dunklen Mareebene des Oceanus Procellarum (14) zu sehen.

Mondkarte von Andres Valencia

Beobachtungsberichte vom 12.Jan. und 16.Jan.2006.