Komet 73P Schwassmann-Wachmann 3

Wien 21, 07. 04. 2006

20060407wvo23.html

Beobachter:Matthias Juchert und Wolfgang Vollmann
Datum:07. 04. 2006
Zeit:23.30 bis 00.20 MESZ
Ort:Wien 21
Instrument:Refraktor 130/1040mm
Bedingungen:
Bericht:

Am Abend des 7.Apr. versuchten wir um 23h30 MESZ noch den Kometen 73P Schwassmann-Wachmann 3 zu finden. Vorher war es trotz starkem Mondschein ziemlich klar gewesen mit einer freisichtigen Grenzgrösse von 5,0mag im Kleinen Wagen (η UMi). Jetzt wurde es deutlich diesiger -- offenbar wurde es feuchter und ganz leicht nebelig von der Donau her. Aber wir mussten natürlich warten bis der Komet im Sternbild Bootes (Bärenhüter) etwas höher gekommen war.

Der Komet ist in viele Bruchstücke zerfallen -- daher können wir sogar mehrere Kometen sehen! Das hellste Bruchstück C hatte ich im 130mm Refraktor nach einiger Zeit gefunden. Die 55-fache Vergrösserung war viel besser als 35x: der Himmel war stärker abgedunkelt und der Komet recht deutlich zu sehen: ich schätzte den Durchmesser auf 2 Bogenminuten aus dem Vergleich mit dem Abstand der beiden Sterne 9,5 und 10,7mag 8 Bogenminuten nordöstlich des Kometen. Bei unscharf eingestelltem Stern schätzte ich die Helligkeit auf etwa gleich mit dem Stern 9,5mag am Ort 14h53,8m +21°54' (2000.0). Die Kometenhelligkeit m1 ergibt sich also zu 9,5mag. Ich konnte auch eine zentrale Verdichtung der Kometenkoma wahrnehmen, aber keinen Schweif.

Nach einigem Herumsuchen fand ich auch das zweithellste Bruchstück B des Kometen: es stand etwa 3,2 Grad nordwestlich von Bruchstück C. Beim Aufsuchen half die Karte von Michael Hahn sehr (Winnies Kometenseiten: http://www.ki.tng.de/~winnie/kometen/aktuell.html). "B" war bei 55x viel schwerer zu sehen als "C": es erschien schwach, diffus ohne Verdichtung und etwa gleich gross mit "C", also etwa 2 Bogenminuten Durchmesser.

Ich bin schon gespannt wie der Komet bei dunklerem Himmel nach dem Vollmond aussieht -- er wird ja hoffentlich noch heller!