Jupiterstürme und Mond

Wien 12, 07. 06. 2006

20060607neb21.html

Beobachter:Alexander Pikhard, Natalie Ebner
Datum:07. 06. 2006
Zeit:21.30 bis 23.30 MESZ
Ort:Wien 12
Instrument:12" Meade LX200, Canon EOS 350D, Philips ToUCam pro
Bedingungen:
Durchsicht:gut (2)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:gut (2)
Temperatur:12 °C
Wind:leicht aus N
Bemerkungen:Zeitweise Wolken
Bericht:


Mit einem dramatischen Sonnenuntergang zieht ein Gewitter ab

Nach dem Durchzug zweier Gewitter von Norden klart der Himmel auf, Durchsicht und erfreulicher Weise auch Seeing entwicklen sich gut. Das passt, denn heute Abend passiert Jupiters GRF den Zentralmeridian und ich nütze diese Gelegenheit, die beiden Roten Flecken (GRF und "Red Junior") im Bild festzuhalten.


Jupiter mit GRF und "Red Jr." knapp links oberhalb; rechts unten Europa.
12" LX200 @ f/15. Zentralmeridian: System I = 58°, System II = 109°

Die Aufnahme entsteht als Komposit einer Serie mit IR-Passfilter für Kontrast und einer mit IR Sperrfilter für Farbe. Red Junior ist deutlich zu erkennen und wirklich schon sehr nahe am GRF. Auch die restliche Atmosphäre zeigt sich heute extrem turbulent, vor allem die Girlanden in der EZ sind bemerkenswert. Na ja, so detailreich wie die Aufnahme von den Philippinen ist das Bild nicht, aber dort steht Jupiter ja auch im Zenit.

Visuell ist der GRF gut zu sehen, wenngleich etwas blass. Ich verwende einen Graufilter mit dem 14mm Pentax Okular, da blendet Jupiter nicht so, die Strukturen werden deutlicher. Das dunkle NEB dominiert, wie auf der Aufnahme, auch die dunkelblauen Strukturen am S-Rand des NEB sind zu sehen. Von den feineren Strukturen und auch von Red Jr. ist visuell aber nichts zu erkennen.

Jetzt noch zum Mond. Ich verkürze die Brennweite auf f/3.3 und mache eine Serie von 50 Aufnahmen (1/500s bei 200 ISO) mit der 350D. Dann geht es auch zu Registrax. Oh Schreck, Registax 3 kann nur maximal 1024x1024 Pixel stacken - gut, dass ich noch Registax 2 habe, das kann mehr! Hier das verkleinerte Ergebnis.


Mond, 12" LX200 @ f/3.3, 50x 1/500s bei 200 ISO

Wie gesagt, eine neue Dimension der Mondfotografie (die Festplattenhersteller wird's freuen). In der vollen Auflösung, die ich aus Speicherplatzgründen nicht hier zeigen kann, kommt das Foto echt an den visuellen Eindruck heran.

Das Seeing wird schlechter, daher lasse ich Webcamserien vom Mond bleiben. Und dann ziehen auch noch Wolken auf. Glück gehabt ...