| Freis. vis. Grenzgroesse: | 5.0 |
Am 7. und 8.Dez. war es nach langer "Hochnebelzeit" in Wien endlich wieder möglich den Kometen C/2006 M4 (SWAN) zu beobachten. Der Komet ist schon ziemlich schwach geworden und ist visuell im 105mm Newton und 130mm Refraktor unter dem aufgehellten Stadtrandhimmel nur mehr als kleiner schwacher Nebelfleck zu sehen. Mit der CCD-Kamera waren aber doch wieder astrometrische Aufnahmen möglich.
Interessant ist die Helligkeitsentwicklung des Kometen: jetzt schätze ich seine visuelle Gesamthelligkeit nur mehr auf m1 = 10,0mag (7.Dez., 17h10 UT, 130mm Refr.) bzw. m1 = 9,7mag (8.Dez., 17h10 UT, 105mm Newton). Er hat also wieder das Helligkeitsniveau vor seinem grossen Helligkeitsausbruch Ende Oktober 2006 erreicht (siehe Berichte vom 25. und vom 26.Okt.2006).
Da sich die Helligkeit eines Kometen nicht nur durch seine eigene Aktivität sondern auch durch den wechselnden Abstand zu Sonne und Erde ändert kann für Vergleiche die Helligkeit des Kometen im Abstand von 1 AE (eine Astronomische Einheit) zu Sonne und Erde berechnet werden. Eine Möglichkeit dazu ist die reduzierte Helligkeit H10 = m1 - 5 log d - 10 log r (m1 = visuelle Gesamthelligkeit, d = Erdabstand in AE, r = Sonnenabstand in AE).
Wenn ich meine bisher 20 Helligkeitsschätzungen von C/2006 M4 (SWAN) zwischen 23.Sept. und 8.Dez. auf diese Art auswerte erhalte ich folgende Lichtkurve (H10 gegen die Zeit aufgetragen):
Der Helligkeitsausbruch von "SWAN" Ende Okt. bis auf ein H10 ca. 4,8mag ist deutlich zu sehen. Vor und nach dem Ausbruch schwanken meine H10 Bestimmungen etwa zwischen 6,5 und 7,0mag, also etwa zwei Grössenklassen schwächer. Die nicht unerhebliche Streuung in den Werten kommt durch die Schwierigkeit der visuellen Helligkeitsschätzung des Kometen zustande: es wird schliesslich der nahezu scharf gestellte Komet mit etwa auf den Komadurchmesser unscharf gestellten Vergleichssternen verglichen.
Weitere Beobachtungsberichte zum Kometen: 2006 Sep.23 Sep.27 Okt.5-6 Okt.8-17 Okt.22 Okt.25 Okt.26 Okt.29 Nov.17