Und wieder eine Premiere in diesem Februar: Start der Workshopreihe "Easy Pictures". Die Serie von vier Einführungsworkshops in die Astrofotografie wird von unserem Mitglied und erfahrenen Amateurastronomen Dr. Thomas Schröfl geleitet.
Easy Pictures ready for take-off
Im ersten Teil geht es um Theorie. Auflösungsvermögen, Bildfehler, Seeing, Einscheinern, Nachführen sind unsere Themen. Da raucht so mancher Kopf, doch die Präsentation ist erstklassig und ebenso die Unterlagen. Da gerät nichts in Vergessenheit.
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Der Nachmittag ist recht schön, zeitweise sogar wolkenlos, doch was uns Sorgen bereitet, ist der nach wie vor heftige Sturm. Stürme haben auf der Sofienalpe sichtbare Spuren hinterlassen, der Baumbestand wurde in diesem Winter dezimiert, und voll Sorgen sehen wir auch, dass nur mehr einige wenige Baumreihen das Licht von Wien abschirmen.
Es wird schon deutlich später dunkel, am Ende des Theorieteils geht die Sonne malerisch unter.
Malerischer Sonnenuntergang mit einigen wenigen, rasch ziehenden Wolken
Wir essen zu Abend und begeben uns dann, trotz Sturms, in eine windgeschützere Ecke der Sofienalpe zur Praxis. Was uns dort erwartet, ist zunächst in Worten kaum zu beschreiben.
Venus und der nur 25 Stunden alte Mond
Was für ein Anblick. Hoch am Himmel die strahlende Venus, aber tief am Horizont die nur 25 Stunden alte (oder besser junge) Sichel des zunehmenden Mondes, das Neulicht. Mit freiem Auge kaum auszumachen, doch auf den Fotos deutlich.
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Die Venus strahlt - und flimmert! Bei 10" scheinbarem Durchmesser kein gutes Zeichen. In der Tat: Im Fernrohr ist nicht einmal ihre Form auszumachen, sinnlos, ein Foto zu riskieren. Die geplante VAOP-Praxis fällt dem Seeing zum Opfer.
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Szenen einer Venus an diesem Abend ... |
So beschränken wir uns zunächst auf visuelle Beobachtungen. Der Himmel ist enorm klar, die freisichtige visuelle Grenzgröße beträgt 5,5mag - nicht schlecht für die Sofienalpe!
Teleskope unter dem Großen Wagen
Der Himmel hat, neben den Planeten Venus und Saturn, derzeit noch eine freisichtige Attraktion: Mira im Maximum! Dazu braucht man kein Fernrohr. Mira ist das hellste Objekt in dieser an hellen Sternen armen Region des Himmels.
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Im Fernrohr sind die visuellen Attraktionen natürlich der Orionnebel, die Sternhaufen im Fuhrmann (M36, M37 und M38), M35 in die Zwillingen und die beiden Galaxien M81 und M82 im Großen Bären.
Doch dann legt sich der Wind etwas, und es geht doch an ein paar "Easy Pictures". Mit dem auf f/6.3 verkürzten 12" LX-200 (Brennweite 1.890mm) gehen sich kurz (15s) belichtete Aufnahmen einiger offener Sternhaufen aus (1600 ISO). Ich wähle die Objekte, die wir am Vorabend bei Sturm beobachtet haben.
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Ich wüßte wirklich zu gerne, was sich Charles Messier im Perseus gedacht hat ...
Der Wind legt sich weiter und so können wir uns jetzt auch dem Saturn zuwenden. Zunächst visuell bei stärkerer Vergrößerung und dann auch mit der Webcam. Einzig das Seeing, das ist natürlich schlecht geblieben. So bleibt uns ein scharfes Bild des Saturn verwehrt, aber ein "Easy Picture" ist es allemal.
Saturn, nicht überragend, aber immerhin. 12" LX-200 bei f/15 (F=4,5m), Philips SPC900,
ca. 500 von 1.200 Frames.
So konnten wir trotz Windes eine gehörige Portion Praxis "Easy Pictures" absolvieren. Schade, dass nur wenige bis zum Ende geblieben sind. Der Wind legt sich weiter. Der Preis dafür: Taubeschlag. Jetzt rächt sich die vergessene Taukappe. Fön - Abbau.
Text und Fotos: Alexander Pikhard