Beobachter: | Wolfgang Vollmann |
Datum: | 02. 03. 2007 |
Zeit: | 18.50 MEZ |
Ort: | Wien 21 |
Instrument: | Freies Auge |
Bedingungen: |
|
Bericht: |
Am Abend des 2.März gab es endlich wieder einmal grössere Wolkenlücken die eine Beobachtung von Mira (Omikron Ceti, ο Cet) im Helligkeitsmaximum erlaubten. Mira war deutlich mit freiem Auge sichtbar und ich stufte sie in der Helligkeit zwischen Alpha Arietis (α Ari -- 2,00mag) und Alpha Ceti (α Cet -- 2,53mag) ein. Dabei erschien sie mir etwas näher am schwächeren Stern Alpha Ceti. Da sie aber deutlich tiefer als die beiden Vergleichssterne am Himmel stand musste ihr Licht durch eine grössere Strecke der Erdatmosphäre laufen und wird dadurch auch etwas stärker abgeschwächt: die Extinktion des Sternlichts hängt von der Gestirnshöhe ab. Wenn ich meine Helligkeitsschätzung auf die unterschiedliche Extinktion korrigiere erhalte ich als Ergebnis die Mira-Helligkeit zu 2,2mag. Die aktuellen Helligkeitsschätzungen vieler Beobachter auf der ganzen Welt sind im AAVSO Light Curve Generator abrufbar (als Sternname Omi Cet eingeben!). Hier ist die Lichtkurve von Mira aus den letzten 100 Tagen abrufbar (dauert ein paar Sekunden). Interessant war es auch Mira im 105mm Newton bei 19-facher Vergrösserung zu betrachten: sie erschien deutlich gelb aber nur mit einer Spur rötlicher Färbung -- rote Riesensterne sind eigentlich gelb! Besonders schön war der Farbvergleich mit Alpha Ceti: auch dieser Stern zeigte genau die gleiche Färbung wie Mira: deutlich gelb mit einer Spur Rot. Alpha Ceti ist ein klassischer roter Riese vom Spektraltyp M1.5 IIIa. Besonders hübsch finde ich übrigens den Farbkontrast zwischen Alpha Ceti und dem nur 16 Bogenminuten nördlich stehenden Stern 93 Ceti: das ist ein heisser Hauptreihenstern vom Spektraltyp B7 V. Er erscheint mir im Fernrohr weiss mit einer etwas bläulichen Färbung. Die Wahrnehmung von Sternfarben finde ich sehr interessant! Weitere Beobachtungsberichte zu Mira siehe 16.Jan., 31.Jan., 3.Feb. und 9.Feb.2007 |