Totale Mondfinsternis im Regen

Cobenzl, 3. März 2007

Das Wetter in Wien macht es wirklich nicht leicht, eine Veranstaltung eindeutig an- oder abzusagen. Am späten Nachmittag und frühen Abend leuchtet die Venus strahlend schön vom Himmel, sodass wir doch Hoffnung haben, dass es auch bei der Mondfinsternis wieder klare Phasen geben könnte. Daher treffen wir uns am Cobenzl. Zunächst ist an Beobachten nicht zu denken. Der Sturm peitscht den Regen über den Parkplatz und die Wiese. Doch wir haben ja noch Zeit, bis es "spannend" wird.


Bei (wirklich!) heißer Schokoloade und Kaffee ...


... wird über Trigonometrie gefachsimpelt.

Zwischendurch behalten wir den Mond, der ganz schwach durch Regen und Wolkendecke durchscheint, genau im Auge!


Ist der Mond noch da?


Matt leuchtet er durch die hochnebelartige Wolkenschicht

Um 22.00 Uhr stellt Roland dann mutig sein Teleskop dirkekt vor der Eingangstür des Cafes auf. Hier sind wir vor Wind und Regen weitgehend geschützt. Nur Rolands Refraktor bekommt ein bisschen etwas vom Regen ab.


Ein Refraktor trotzt dem Regen.


Der Blick durch das Fernrohr ist bei dieser Bewökung eher enttäuschend.

Wider Erwarten können wir die Finsternis bis kurz vor Erreichen der totalen Phase ganz gut mit freiem Auge und Feldstecher mitverfolgen. Der Blick durch das Fernrohr ist allerdings enttäuschend, denn der Mond bleibt ein unscharfer, heller Fleck ohne irgenwelche Detials. Aber immerhin: während nur ein paar Meter weiter der Regen nach wie vor waarecht daher kommt, stehen wir recht gemütlich windgeschützt im Trockenen und verfolgen das Himmelsschauspiel.


Beobachtung der Mondfinsternis im windgeschützten Eck.

Um 23.30 mach dann eine zweite, dichte Wolkenschicht dem Ganzen ein Ende. Plötzlich ist der Himmel einheitlich grau, der Mond ist nicht mehr zu sehen - und das hat nichts mit der Finsternis zu tun. Der Cobenzl ist nun völlig verlassen und unwirtlich, daher brechen wir die Beobachtung ab und packen ein.

Die letzte partielle Sonnenfinsternis habe ich bei Regen beobachtet. Nun eine Mondfinsternis bei Regen. Wer sagt da, Astronomie könnte man nur bei Schönwetter betreiben?!

Text und Fotos: Anneliese Haika