Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||
Datum: | 02. 04. 2007 | ||
Zeit: | 22.00 bis 23.30 MESZ | ||
Ort: | Wien 21 | ||
Instrument: | Refraktor 130/1040mm, CCD-Kamera SBIG ST237A | ||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Am 2.April gab es noch eine Chance den erdnahen Kleinplaneten 2006 VV2 in Wien zu beobachten. Zur Beobachtungszeit stand der Kleinplanet nahe der Kulmination (22h58 MESZ) in nur 20 Grad Höhe, im Sternbild Wasserschlange (Hydra). Der Vollmond (genau um 19h14 MESZ) in nur 32 Grad Entfernung störte natürlich. Es war aber heute viel klarer als bei meinen Beobachtungen am 28., 30. und 31.März. Daher war der Kleinplanet trotz tiefem Stand genau über Wien auch auf den kurzbelichteten CCD Aufnahmen schon bei einer Sekunde Belichtungszeit sehr gut zu erkennen
2006 VV2 war zur Beobachtungszeit schon etwas weiter entfernt als zu seiner Erdnähe am 31.März: er war 5 Millionen Kilometer (13-fache Mondentfernung) entfernt und bewegte sich mit "nur" noch 27 Bogensekunden pro Minute Richtung Süden. Aber er war immer noch hell, 11.Grösse. Bei so schnell bewegten Objekten ist es empfehlenswert viele sehr kurze Belichtungen zu machen und sie dann per Software zu addieren (stacken). Das gelingt mit dem Programm Astrometrica von Herbert Raab perfekt. Einige Tipps dazu gibt der sehr erfahrene Kleinplaneten-Beobachter Peter Birtwhistle auf seiner Webseite. Bei meinem 130mm Refraktor waren bei einer Brennweite von 480mm Belichtungen mit 1 und mit 3 Sekunden Belichtungszeit astrometrisch gut auswertbar. Sie sind schon im MPEC K07G03 unter meinem Stationscode A97 abrufbar. Auch die kritische Zeitnehmung habe ich offenbar ganz gut geschafft: auf der Seite Minor Planet & Comet Ephemeris Service ist nicht nur eine Ephemeride sondern auch die Residuen (Restfehler) der Beobachtungen abrufbar. Hier meine Ergebnisse -- Restfehler in Bogensekunden, 3.Spalte = Rektaszension, 4.Spalte = Deklination:
20070328 A97 0.1+ 1.1+
Beeindruckt haben mich die Beobachtungen von Keel und Long, zusammengestellt von Peterson: sie knipsten beide den Vorbeiflug von 2006 VV2 an der Galaxie M 81 und durch den Abstand beider Stationen von 1780 Kilometer ist die Verschiebung des Kleinplaneten durch die Parallaxe schon deutlich zu erkennen!!! |