Beobachter: | Thomas Zwach | ||||||||||
Datum: | 18. 05. 2007 | ||||||||||
Ort: | Faistauergasse 74, 1130 Wien | ||||||||||
Instrument: | Canon EOS 300D mit Canon 75-300mm Objektiv f4-5,6 auf Astro 5 Montierung | ||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Anschließend an meinen Artikel über die Möglichkeit mit einer digitalen Spieglereflexkamera Photometrie zu betreiben siehe Link1: http://www.waa.at/bericht/2006/08/20060824tzw21.html habe ich mich jetzt mit lichtschwächeren Sternen beschäftigt. Mein Objekt war R Leo welcher mir von Wolfgang Vollmann wärmstens ans Herz gelegt wurde. Ohne Nachführung konnte ich nur bis ca. 6 mag Photometrie betreiben und R Leo ist derzeit in seiner abnehmenden Phase, wodurch ich gezwungen war die Methode empfindlicher zu gestalten. Ein Ausweg war die Nachführung einzusetzen und die Belichtungszeit zu erhöhen. Gesagt, getan und es entstanden Aufnahmen mit 15s Belichtungszeit und einer erhöhten Empfindlichkeit von 1600ASA. Das Bild wurde mit 8 Darks und 8 Flats kalibriert. Im unten gezeigten Einzelbild Abb. 1 sind die Vergleichssterne mit ihren Bezugshelligkeiten angegeben. Angegeben sind auch die Codebezeichnungen die das verwendetet Programm AIP4WIN vergibt (V, C1 bis C4). Wer sich wundert, dass auch der Helligkeitsveränderliche DY Leo dabei ist, dem sei gesagt, dass dieser Stern nur eine beschriebene Schwankungsbreite von 7,59 + 7,64 hat und von mir mit 7,60 eingesetzt wurde. Die Daten von acht Aufnahmen wurden über das unten angegeben Excelsheet Abb. 2 gemittelt. Für den 12.5.07 um 21:03 UTC ergab die Bestimmung einen mittleren Wert von 7,56mag mit einem VK von 1,43 Die Beobachtungen vom 11.3.2007 + 18.5.2007 sind in Abb. 3 grafisch dargestellt. Wie sieht jetzt der Vergleich mit anderen visuellen Beobachtern aus. Nachdem ich meine Beobachtungsergebnisse an die AAVSO American Association of Variable Star Observers Link2 http://www.aavso.org/ übermittle und damit in der Auflistung aller Beobachtungen stehen ist ein Vergleich schön darstellbar. Der Mittelwert von 9 Messwerten vor und nach meiner Messung am 12.5. (zu erkennen am Namenscode ZTH und der Anmerkung +with dslr+) war 7,93 mit einem VK von 3,8. das ergibt einen Unterschied von 0,37 mag zu meiner Messung von 7,56mag. Allerdings ist die Streuung der visuellen Beobachtungen auch deutlich höher als die meiner Messungen. Die Vergleichsbeobachtungen waren alle innerhalb von 5 Tagen wo die Helligkeitsänderung des Sterns sicher kleiner war als die Streuungen der Beobachtungen. Aus den bis jetzt gewonnenen Erfahrungen erscheint die Photometrie mit der hier beschriebenen Methode bis ca. 9 mag mit dem bis jetzt verwendeten Fotoobjektiv Canon 75-300 bei 75mm Brennweite möglich. Somit kann ich nur ermuntern wem keine bessere Ausrüstung zur Photometrie zur Verfügung steht die beschriebene Methode auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und auszubauen. Ich denke hier konnte schön gezeigt werden, dass die digitale Spiegelreflexkamera durchaus einen Beitrag zur Photometrie in der Astronomie leisten kann. Thomas Zwach |