Sternabend mit den Kinderfreunden

Kinderdorf Gresten, 10. Februar 2008

Heute sind wir zum ersten Mal zu Gast bei den Wiener Kinderfreunden, im Kinderdorf im Gresten, um astronomiebegeisterten Kindern den Sternenhimmel näher zu bringen. Das Wetter passt, und wie! Den ganzen Tag über zeigt sich keine Wolke am Himmel und auch der um diese Jahreszeit gefürchtete Hochnebel bleibt aus. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch, gekrönt von einem Sonnenuntergang, den wir auf der Fahrt von Wien nach Gresten in vollem Verlauf auf der A1 genießen (Fotos davon mussten auch Gründen der Verkehrssicherheit allerdings unterbleiben).

In Gresten empfangen uns

Das ist der Stoff, aus dem unsere astronomie-bildnerischen Träume sind ...


Der Mond über kristallklarer Abenddämmerung


Toller Erdschein!


Und ein toller Sternenhimmel schon in der Dämmerung, mit Orion, Stier mit Mars, und viel mehr.

Auf dem Sportplatz des Kinderdorfs bauen wir auf; Christoph Niederhametner hat ein 12" Meade LX-200GPS mitgebracht, und Roland Graf seinen 18" Obsession Dobson. Zwei mächtige Geräte, deren Aufbau bereits für Erstaunen sorgt.


Aufbau im Mondlicht ...


... und im Licht der Pavillons, das aber bald erlischt

Kaum haben wir die Geräte aufgebaut, kommen die Kinder, und mit ihnen ein wahres Feuerwerk an Fragen. Und was für Fragen! "Stimmt das, dass in einem anderen Sonnensystem ein Planet entdeckt wurde, so ähnlich wie die Erde?" - "Kann man den Uranus heute sehen?" - "Kann man den Saturnmond sehen, aus dem Gase ausströmen?" (Anm.: Der Bub meint wirklich Enceladus!) - "Wird unsere Sonne einmal ein Schwarzes Loch?" - "Wo ist die Milchstraße?" und viele, viele mehr. Wir können sie alle beantworten. Das ermutigt die Kinder aber nur zu noch mehr Fragen. Toll!

Ja, und "zwischendurch" schauen wir auch durchs Teleskop.

Zum Mond etwa, ...


Der Mond im Fernrohr


Eifrig laufen die Kinder ...


... von Teleskop zu Teleskop

... und natürlich zu den beiden Planeten des heutigen Abends, zu Mars und Saturn.


Mars im Fernrohr ...


... und Saturn

Trotz der Kälte wollen alle die beiden Planeten immer wieder sehen, und wir holen sie mit einer Webcam und Computer noch viel näher heran und machen ihre Bilder noch schärfer.


Astro-Party

Zwischendurch aufwärmen muss natürlich auch sein. Doch später dann schwenken wir unsere Teleskope zu den Spuren von Geburt und Tod der Sterne, zum Orionnebel etwa,  wo "gerade" 160 neue Sterne entstehen, zu dem jungen Sternhaufen der Pleiaden, aber auch zu Spuren vom Ende der Sterne. Und schliesslich dringen wir in ganz grosse Tiefen des Alls vor und blicken zu fernen Milchstraßen, von denen das Licht bis zu uns 40 Millionen Jahre gebraucht hat.

Es ist kalt geworden. Wirklich kalt. Das Thermometer misst um die -10°C. Zum Glück geht kein Wind. Doch gegen Ende sind unsere Instrumente mit einer feinen Eisschicht überzogen.


Am Ende sind die Teleskope ...


... richtig schön vereist.

Nach keiner kurzen Besprechung mit dem Team, die auch zum Aufwärmen dient, fahren wir nach Wien zurück. Es war ein gelungener Abend. Viel Begeisterung für Astronomie bei den Kinderfreunden, ein echter Abend bei Freunden eben.

Alexander Pikhard