partielle Sonnenfinsternis

Eine ¼ Stunde vor dem ersten Kontakt beginne ich mit der Sonnenbeobachtung mit einem Thousand Oaks Glasfilter, das ein angenehmes gelbliches Sonnenbild gibt. Auf der Sonnenoberfläche ist absolut nichts los; nicht der geringste Sonnenfleck ist zu sehen. Laut Starry Night sollte in Edlach der erste Kontakt ca. um 10:58 stattfinden. Pünktlich wird auf der Position 2 Uhr eine leichte Eindellung am Sonnenrand sichtbar und langsam beginnt sich der Mond vor die Sonne zu schieben.

Nach weiteren 15 Minuten baue ich auf Halpha um und fahre langsam den ganzen Sonnenrand ab. Aber auch mit Protuberanzen ist heute nicht viel los, was aber auch an den immer wieder durchziehenden Dunstschleiern liegen kann. Doch als ich zur Mondscheibe komme gibt es dann doch zwei bemerkenswerte Anblicke. Scharf zeichnet sich der Mondrand gegen die rote Sonnenscheibe ab und deutlich ist das Mondrandprofil zu sehen. Und ein zweiter Augenschmaus bietet sich im Zwickel zwischen der roten Sonnenscheibe und der dunklen Mondscheibe an. Genau dort steht eine sehr zarte Protuberanz.

Nachdem ich wider auf Weißlicht umgebaut habe, beobachte ich noch gegen 12:32 Uhr den letzten Kontakt und damit ist die partielle Sofi auch schon wieder vorüber.

Nach der Totalen 2006 in Ägypten, der Ringförmigen 2005 in Tunesien und der Partiellen bei Sonnenaufgang 2003 in Mariazell mit den markanten roten Hörnern habe ich jetzt alle wesentlichen Varianten einer Sofi beobachtet. Die heutige Sofi war sicherlich kein übermäßig berauschendes Erlebnis aber doch ein Ereignis, das in der astronomischen Beobachtungserfahrung nicht fehlen sollte. Wenn man von gelegentlichen und nicht allzu störenden Wolkenschleiern absieht auch vom Wetter her gelungen, denn während ich diese Zeilen schreibe, kommt das erste Donnergrollen. Hoffentlich hat Andreas Pfoser mit seiner Prognose recht und wir können die heute beginnende Summer Star Party ausreichend genießen.