Totale Sonnenfinsternis

Novosibirsk, 01. 08. 2008

20080801gis00.html

Beobachter:Gaby Istrate
Datum:01. 08. 2008
Zeit:00:00
Ort:Novosibirsk
Instrument:Canon EOS 40D
Bedingungen:
Bericht:

Als Lehrer wird man oft wegen der vielen Ferien beneidet, nicht bedenkend, dass dieser Berufsstand nie frei nehmen kann, wenn er gerne möchte. So war es mir bisher auch nicht möglich, an einer Sonnenfinsternisreise teilzunehmen. Die einzige Chance, dieses Ereignis zu beobachten, ergab sich 1999 in Österreich, aber da verhinderte eine einzige, große Regenwolke den Anblick der Totalität. Doch diesmal waren Sonne, Mond und Erde den Lehrern gewogen und wählten einen Termin in den großen Ferien, so dass ich endlich auch einmal teilnehmen konnte.

Ich hatte natürlich keinerlei Erfahrung, wie man eine Sonnenfinsternis am besten fotografisch einfangen kann, aber Bernhard bemühte sich während der Bahnfahrt mit viel Geduld und Wissen redlich, mich in die Geheimnisse einzuweihen.

Am Beobachtungsplatz angelangt, gab es gleich eine Panne. Ich hatte den Winkelsucher zu Hause gelassen, in der Meinung, dass er auf dem hohen Foto-Stativ nicht nötig wäre. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Es blies nämlich derart der Wind, dass die Stativbeine nur minimal ausgezogen werden konnten, wollte man nicht Gefahr laufen, dass die Aufnahmen verwackelt werden oder gar das ganze Gerät umfällt. So befand sich die Kamera kaum einen Meter über dem Boden.

Die partiellen Phasen nahm ich freihändig auf, aber bei der Totalität blieb mir nichts anderes übrig, als zwischen den Stativbeinen durchzukriechen, um in halb aufrechter Rückenlage durch den Sucher blicken zu können. Ich war überzeugt, dass in dieser Stellung kein vernünftiges Foto möglich ist und ärgerte mich gewaltig über den fehlenden Winkelsucher.

Aber dann wurden die Aufnahmen doch besser als befürchtet (sie sind nicht bearbeitet).


Alle Fotos: Canon-Objektiv 400mm, 1:4, LIS 77mm

Die Sonnenfinsternis war wirklich ein einmaliges Erlebnis. Als die Anspannung von uns abfiel und mein schiefes Kreuz sich wieder gerade bog, stand kleinen Scherzen nichts mehr im Wege.

Während Doris in Gesellschaft von Bodyguards den Wald durchstreifte,

lud mich eine Hochzeitsgruppe zu einer „Wodka-Spritze“ ein.

Dann noch ein letztes Abschiedsfoto mit Tom,

bevor wir dem Ort meiner ersten, aber sicher nicht letzten Sonnenfinsternis ade sagten.