Obwohl die Totale Sonnenfinsternis 2009 die längste des 21. Jahrhunderts sein wird, entschloss ich mich, heuer nach China zu fahren, da die Wolkenwahrscheinlichkeit für das Gebiet am Rande der Wüste Gobi mit 20-25% äußerst günstig war. Erst bei der Sonnenfinsternis 2017 wird eine so niedrige Wolkenwahrscheinlichkeit angegeben.
Es war dennoch ein "Wolkenkrimi", denn zwei Tage vor der Totalität regnete es in in den Dünen von Dunhuan, wo die jährliche Niederschlagsmenge 40mm beträgt. Am 1.August herrschten zum Glück ideale Bedingungen und wir konnten zum "Eclipse-Camp" 70 km nördlich von Jiayuguan aufbrechen. Da dieses Gebiet wegen der nahegelegenen chinesischen Raumfahrtbasis militärisches Sperrgebiet ist, und ich offiziell kein GPS mitgehabt habe, möchte ich hier die GPS Koordinaten nicht veröffentlichen:-)
Das Gelände war sehr hügelig und bot sehr schöne Aussichtspunkte für die Beobachtung.
Der tiefe Sonnenstand (ca 15 bis 18°) während der Totalität war eine völlig neue Erfahrung. Die Corona über den Bergen der Wüste Gobi war ein wunderbarer Anblick.
Trotz des völligen Fehlens von Sonnenflecken waren zwei Protuberanzen im 70mm Teleskop zu sehen. Die Corona war eine Minimalcorona, aber doch grösser als erwartet. Merkur und Venus waren sehr deutlich zu sehen.
Weitere Bilder sende ich in den nächsten Tagen.