NGC772

Nachdem ein lieber Kollege von unserer Astrofotogruppe mir eine schon etwas in die Jahre gekommene Meade Pictor 1616 zum Ausbrobieren überlassen hatte habe ich die Nachte vom 25 auf den 26 und dem 27.1.2009 genutzt um ein paar Probefotos zu machen. Die Kühlung funktioniert gut und die Kamera regelt auf 0,1°C genau die Chiptemperatur. Das eingebaute Filterrad hat nicht mehr reagiert aber das macht derzeit eigentlich wenig. Die SCSI Schnittstelle zur Kamera ist nicht ganz einfach in den Griff zu bekommen. Die Verbindung zur Kamera wird leider unterbrochen wenn sich der interne Ventilator einschaltet. Somit habe ich außen einen kleinen Computerventilator angbracht der die Kamera von außen schon schön kühlt sodass sich der interne Ventilator nicht mehr einschaltet. Somit waren die Hürden überwunden und ich konnte die Darks und Bias problemlos auch am Tag machen.

Ich habe mir ein lichtschwaches Objekt ausgesucht: NGC 772. Eine kleine Sb Galaxie mit 7,1´ Größe im Sternbild Widder, die zur Beobachtungszeit schon etwas nach der Kulmination steht. Die kleine Galaxie ist nur 10,3m hell. Interessant ist die Galaxie geworden weil im Jahr 2003 innerhalb sehr kurzer Zeit zwei Supernove beobachtet werden konnten. Siehe Link: http://www.supernovae.net/sn2003/sn2003hl.html.

Und nun zur Aufnahmetechnik. Es entstanden 10 Aufnahmen mit 600s, 300s und zwei Aufnahmen mit 50s Belichtungszeit. Dann noch 6 Flats und schon war die Serie beendet. Nach der Kalibration wurden die Bilder mit Registar registriert und mit Median Mean kombiniert. Nach etwas Bildebarbeitung war das Bild nun fertig. Es sind Sterne bis ca. 18 Größenklasse zu erkennen. Damit wäre mit dieser Aufnahmetechnik die Supernova von 2003 erkennbar gewesen. Ich denke, dies beweist, dass man vom Stadtrand von Wien mit relativ einfacher Ausrüstung auch sehr lichtschwach Erscheinungen beobachten kann.

NGC 772

Mehr Bilder auf http://members.aon.at/zwach/