Komet C/2008 T2 bei M38

Sofienalpe, 14. 04. 2009

20090414api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:14. 04. 2009
Zeit:19:00 bis 23:00 Uhr MESZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:8" Bresser-Meade Messier N203/1000 auf LXD-75
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Grenzgröße:5.5
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:ausreichend (3)
Temperatur:12°C
Feuchtigkeit:trocken
Sonstige Bedingungen:Wolkenlos und windstill.
Bericht:

Fortsetzung der makellosen Hochdrucklage, einmal mehr steht ein sehr klarer Abend bevor; die Sonne sinkt eigenartig weiss zum Horizont und verfärbt sich erst spät in einer Dunstschicht über dem Tullnerfeld.


Sonnenuntergang auf der Sofienalpe, weiterer Kommentar erübrigt sich


Gleich geht die Sonne unter, am Horizont dichter Dunst

In der hellen, pastellfarbenen Dämmerung machen wir uns auf die Suche nach Merkur.


Helle Dämmerung mit ein paar Cirren


Meade-Bresser Messier N203 mit Webcam


Ein kleines Teleskopstelldichein

Erneut findet das Meade-Bresser N203 ohne Probleme den Merkur, nachdem die Suche nach Sirius etwas lange gedauert hat (obwohl von Anfang an gut eingenordet). Capella war dann kein Problem und Merkur schließlich auch nicht.


Merkur ist mit freiem Auge gut zu erkennen


Merkur im N203 mit 3x-Barlowlinse bei F=3m, Philips SPC 900NC, IR Passfilter 742nm

Was bei den Aufnahmen mit der Webcam auffällt ist ein enormer Totgang im Deklinationsgetriebe. Da müssen wir offenbar noch etwas nachjustieren.

Etwas später ist Saturn an der Reihe, bei nicht so gutem Seeing wie am Vortag.


Saturn, gleiche optische Konfiguration, jedoch IR-Sperrfilter

Die beiden Aufnahmen ermöglichen einen direkten scheinbaren Größenvergleich der beiden Planeten.

Wir sind heute auf die Sofienalpe gekommen, weil ein interessantes Himmelsereignis ansteht. Der - leider sehr schwache - Komet C/2008 T2 Cardinal passiert den offenen Sternhaufen M38 im Fuhrmann. Bei ausreichender Dunkelheit steht dieses Sternbild noch hoch genug.


Die untergehenden Wintersternbilder. Links oben Praesepe, rechts der Fuhrmann.

M38 wird eingestellt. Visuell ist im N203 nichts vom Kometen zu erkennen. In Rolands 18" Obsession schaffen wir es dann, doch der Komet ist schwach. Ich mache eine lange Aufnahmeserie am N203, natürlich nach Einnorden mit dem Polsucher. Da aber kommt die fotografische Stärke dieses Instruments gut heraus.


Komet C/2008 T2 Cardinal in M38. Canon EOS 350D am N203, 21 x 30s bei 1600 ISO.

Der grünliche Komet zieht eine kurze Spur, doch ich wollte nicht am Kometen nachführen, die Strichspuren des Sternhaufens hätten ein Chaos erzeugt. Ein interessanter Anblick allemal.

Da ich schon die Kamera am Fernrohr habe (das Wechseln ist, bedingt durch die Schraubverbindung, eher mühsam), mache ich noch zwei weitere Fotoserien.


M35, 10 x 30 Sekunden, sonst gleiche Konfiguration wie oben.


NGC 2903 (oben) und NGC 2916 (rechts unten, 12.1 mag), gleiche Konfiguration, 10 x 30s.

Wir haben Gelegenheit zum direkten Vergleich mit einem 8" LXD-75 Schmidt-Newton und der Vergleich in punkto optischer Qualität geht eindeutig zu Gunsten des einfachen Newton aus! Die Schärfe des N203 beim Saturn kann am LXD nicht erreicht werden, trotz Rolands guter Justierung. Bemerkenswert.

Nach ein paar beeindruckenden visuellen Blicken zu M81, M82, M3 und M13 an Rolands Dobson bauen wir unter klarem Himmel gegen 23 Uhr ab.