Sternabend für Kinder

Haus des Meeres, Esterhazypark, Flakturm, 30. 04. 2009

20090430api19.html

Beobachter:Anneliese Haika, Alexander Pikhard
Datum:30. 04. 2009
Zeit:19:30 bis 21:00 Uhr MESZ
Ort:Haus des Meeres, Eszterhazypark, Flakturm
Instrument:6" Skywatcher Refraktor 150/1200mm
Bedingungen:
Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:sehr schlecht (5)
Wind:stark aus W
Temperatur:12°C
Sonstige Bedingungen:Auf- und auch abziehende Gewitterreste, 4/8
Bericht:

Internationales Jahr der Astronomie und eine neue Kooperation: Gemeinsam mit dem Haus des Meeres veranstalten wir heute erstmals einen Sternabend für Kinder auf dem ehemaligen Flakturm im Esterhazypark. Was für ein denkwürdiger Ort ...


Mächtig erhebt sich der ehemalige Flakturm, in dem sich heute das Haus des Meeres befindet

Der quasi unzerstörbare Turm ist ein Relikt aus der schwärzesten Periode der Europäischen Geschichte. Die dunklen, meterdicken Betonwände strahlen noch immer das Leid jener Tage aus. Unfassbar, dass der Geist, der in diesem zerstörerischen Chaos des Zweiten Weltkriegs endete, heute wieder solchen Aufwind erfährt. Per Zeitreise wünsche ich allen, die diese Zeit gut finden, eine Woche auf diesem Turm im Jahr seiner Fertigstellung, 1944.

Wikipedia verrät uns: " Der Leitturm, der im Esterházypark auf öffentlichem Grund der Stadt Wien steht, ist vollständig im Besitz der Gemeinde. Dementsprechend ist die MA 23 (Amtshäuserverwaltung) für ihn zuständig. Von 1954 bis 1962 betrieb die Volkshochschule Wien West hier eine Volkssternwarte. Ab 1956 wurde er für das Haus des Meeres adaptiert, das seit 1958 hier seinen Sitz hat. Das Haus des Meeres ist ein privater Verein, der die Räume von der Gemeinde Wien angemietet hat. Es erhielt 1999 eine Erweiterung an der Außenseite um das "Tropenhaus" nach der Planung von Wilhelm Holzbauer. 1991 wurde im Rahmen der Wiener Festwochen nach einem Projekt des amerikanischen Künstlers Lawrence Weiner ein markanter Anti-Kriegs-Spruch (Smashed to pieces in the still of the night/Zerschmettert in Stücke im Frieden der Nacht sowohl auf deutsch als auch auf englisch) am oberen Teil der Fassade angebracht. 1998 ließ der ÖAV eine Kletterwand an der Außenseite errichten. Im Keller ist seit 2000 ein Foltermuseum untergebracht."

Wir fahren mit unserer Ausrüstung in die oberste öffentlich zugängliche Etage.


Der Aufzugschacht im Inneren des Turms

In dieser obersten öffentlich zugänglichen Etage befindet sich der Vortragsraum und die Terrasse; wo einst die Geschütze der Fliegerabwehr auf vier runden Balkonen standen, bietet sich heute ein atemberaubender Ausblick auf Wien.


Ausblick auf Wien

Wo normalerweise die Unterwasserwelt erklärt wird, steht heute der Planet Saturn auf dem Programm.


Von Nemo und seinen Freunden ...


... zu den Planeten

Und ja, dieser Turm hat auch einen festen Stellenwert in der astronomischen Volksbildung in Wien; als die Urania-Sternwarte noch zerstört war, wurden hier mit kleinen Fernrohren astronomischen Führungen abgehalten. Einer der jungen Vortragenden damals: Ein Astronomiestudent namens Hermann Mucke. Heute steht wieder ein Fernrohr hier.


Wieder steht ein Fernrohr auf dem Esterhazyflakturm

Bald beginnt der Vortrag, und er ist gut besucht. Junge Astronomiefreunde im Alter von ca. 7 bis 14 und ihre Eltern hören mit großem Interesse dem Vortrag zu. Im Gegensatz zu so manchem Vortrag vor einem erwachsenen Publikum ist die Beteiligung der Zuhörer hier erfreulich groß. Styroporkugeln, welche die Größenverhältnisse der Planeten zueinander veranschaulichen sollen, werden verteilt und im Nu steht die Planetenreihe in der richtigen Reihenfolge. Auch zu den Folien der Präsentation können die jungen Zuhörer zahlreiche Details beisteuern. Es ist immer wieder begeisternd, wie viele Astronomie-Experten und Expertinnen es unter den Kindern gibt.

Nach dem Vortrag geht es auf die - heute besonders windige - Terrasse.


Es wird gewarnt


Da geht es auch wirklich tief nach unten


Der Refraktor ist bereit, ...


... Assistent Benni auch

Erstes Ziel ist der Mond.


Der Mond im Teleskop

Nach dem Mond geht es zu Saturn, dem Planeten, der im Vortrag erklärt wurde.


Erst zum Mond, ...


... dann zum Saturn


Den Kindern gefällt es ...


... trotz des Sturms

Trotz des heftigen Sturms, der ein Betreten der Terrasse fast verhindert hätte, war es eine gelungene Premiere einer neuen Kooperation - auch mit Wetterglück.