Beobachter / Observer: | Andreas Pfoser | ||||||||||||
Datum / Date: | 15. 06. 2011 | ||||||||||||
Uhrzeit / Time: | 20:45 bis/until 00:10 MESZ | ||||||||||||
Beobachtungsort / Location: | Wien Kahlenberg | ||||||||||||
Instrument: | Canon EOS 5d MkII, 70-200mm 4L/USM | ||||||||||||
Bedingungen / Observing conditions: |
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Bericht / Report: |
Es war eine ausgesprochen dunkle Mondfinsternis, die ich diesmal über der tollen Kulisse der Stadt Wien beobachten konnte. Ihre Helligkeit kann nach der Danjon-Skala mit etwa 1 eingestuft werden, also Mondzentrum in der Mitte der Totalität tiefgrau verschleiert, lediglich der Rand war ringförmig etwas heller. Verantwortlich dafür war vermutlich stratosphärische Vulkanasche, welche die atmosphärische Transmission herabsetzte, aber auch der lange Zeit noch aufgehellte Dämmerungshimmel, wodurch der Kontrast erheblich reduziert war. Faszinierend zu sehen war der bemerkenswerte Übergang von einer rötlich aufgehenden Mondsichel in die rötliche Totalitätsphase. Beide Effekte sind auf Lichtstreuung in der Erdatmosphäre zurückzuführen (wellenlängenabhängig, Blau wird stärker gestreut als Rot und damit eliminiert), jedoch in unterschiedlicher Richtung !! Beim Mondaufgang (und -untergang) gelangt reflektiertes Sonnenlicht von der Mondoberfläche zur Erde und wird aufgrund des langen Weges durch die Atmosphäre bis zum Beobachter "gerötet". Das rote Licht des verfinsterten Mondes ist hingegen Sonnenlicht, welches bereits vor dem Auftreffen auf der Mondoberfläche beim flachen Durchgang durch die Erdatmosphäre ins Rot gestreut worden ist.
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Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |