Wieder einmal fiebern wir einem großen astronomischen Ereignis entgegen. Heute ist es die letzte totale Mondfinsternis bis zum Jahr 2015, die von Wien aus zu beobachten sein wird. In einem vom Wetter her durchaus begünstigten Frühjahr hatten wir oft an entscheidenden Terminen Pech, doch heute sollte es passen.
Um den zu erwartenden Ansturm von Schaulustigen zu verteilen, bieten wir als WAA heuer zwei Stationen an; den Kahlenberg als die bewährte Station unserer Mobilen Sternwarte und die Sofienalpe, für die, die es gerne ein wenig ruhiger haben. Nach reichlicher Quellbewölkung am Nachmittag wird der Abend zusehends klarer.
Abendstimmung mit Wolken auf der Sofienalpe
Auf unseren bewährten Beobachtungsplatz auf der Lagerwiese müssen wir heute aus zwei Gründen verzichten. Erstens würden wir die Finsternis erst spät von hier beobachten können, da ein naher Wald die Horizontsicht (und das Licht von Wien) blockiert, und zweitens ist die Wiese derzeit als Brutplatz von Schmetterlingen ein Naturschutzgebiet, das nicht gemäht wird und nicht betreten werden darf.
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Wir haben einen Beobachtungsplatz nahe der Franz-Karl-Fernsicht gewählt; hier ist der Blick nach Norden, Osten und Süden frei. Allerdings ist die Zufahrt nicht möglich. Für ein paar Fahrzeuge haben wir von den Österreichischen Bundesforsten eine Ausnahmegenehmigung erhalten und unsere Gäste nehmen den halben Kilometer Fußmarsch vom Parkplatz gerne auf sich.
Blick von unserer Beobachtungsposition nach Nordosten
Ein Paar hat in der milden Abendsonne auf der einzigen Bank Platz genommen. Leider müssen wir ihre beschauliche Idylle stören. Erst kommen Teleskope ...
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... und dann das Fernsehen!
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Was hier wohl passieren wird? Zunächst der übliche schöne Sonnenuntergang auf der Sofienalpe. Bevor die Sonne nicht untergegangen ist, kann der Vollmond nicht zu sehen sein, das ist klar.
Sonnenuntergangsstimmung
Und schon kommen zahlreiche Schaulustige.
Es beginnt ein buntes Treiben hier
Wir erhalten weiteren Besuch vom ORF. Andrea Hauer von Ö1 interviewt einige unserer aktiven Mitglieder und auch Gäste.
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Die Sonne ist untergegangen ...
Nach Sonnenuntergang
... und wo ist der Mond?
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Die Schaulustigen werden mehr und erwartungsvoller.
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Und dann der erste Blick auf die Mondfinsternis! Der Mond geht partiell verfinstert auf und leider beeinträchtigen Wolken am Horizont die Sicht erheblich.
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Die Mondfinsternis ist in dieser Phase enttäuschend, Wolken sind der Spielverderber.
Erst langsam kämpft sich der Mond durch die Wolken am Horizont
Doch bald wird die Finsternis deutlicher und das Treiben auf unserer Station erreicht seinen Höhepunkt. Gut so, denn wir sind live in der ZiB 2!
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Und jetzt wird es eine Mondfinsternis, gerade rechtzeitig zur Mitte der Finsternis!
Ja, so haben wir uns eine totale Mondfinsternis in einer lauen Nacht vorgestellt!
22.11 Uhr MESZ, praktisch genau zur Mitte der Finsternis
Ich werde im Live-Interview gefragt, ob es sich um eine helle oder eine dunkle Finsternis handelt. Ich kann das zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, da ich noch zu wenig gesehen habe, pokere und wähle die falsche Antwort ;-) - ich klassifiziere die Finsternis nur aus obigem Foto in der Dämmerung als hell, doch wie sich später heraus stellen wird, ist es eine extrem dunkle Finsternis.
Doch die Finsternis entwickelt sich prächtig und es wird doch noch ein wunderschönes Astronomieerlebnis!
Der verfinsterte Mond vor den Sternen des Schlangenträgers, rechts Skorpion, rechts oben Waage.
22.56 Uhr MESZ, knapp vor Ende der Totalität. Der Mond vor den Sternen der Milchstrasse.
23.12 Uhr MESZ, einige Minuten nach dem dritten Kontakt, der sehr beeindruckend war
Die partiellen Phasen nach der Totalität vergehen wie im Flug, immer weniger Schaulustige harren aus, der Ü-Wagen fährt ab, die Ruhe der Sommernacht (meteorologisch gesehen) kehrt ein.
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Die letzten beiden Bilder sind schon in der Halbschattenphase, der Austritt aus dem Kernschatten erfolgte um 00.03 Uhr MESZ. Während der Totalität war sogar ansatzweise die Milchstraße im Sommerdreieck zu erkennen. Jetzt ist es wieder eine "normale" Vollmondnacht auf der Sofienalpe.
Es ist wieder eine Vollmondnacht
Und was für eine schöne ...
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |