Beobachter / Observer: | Michael Fürsatz | ||||||||||
Datum / Date: | 06. 05. 2016 | ||||||||||
Uhrzeit / Time: | 00:00 MESZ | ||||||||||
Beobachtungsort / Location: | Hohe Wand, Gasthof Postl | ||||||||||
Instrument: | Celestron C11 auf CGEM, Lacerta MGEN, Nikon D5300 | ||||||||||
Bedingungen / Observing conditions: |
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Bericht / Report: |
Endlich hatte die WAA Wetterglück beim Frühjahrsworkshop, und so trafen sich schon am Freitagabend viele Amateurastronomen zum Beobachten und Fotografieren. Die besten Plätze waren zwar durch lange Baumstämme belegt, aber es fand doch jeder sein Plätzchen. Bis zum Ende der Dämmerung vertrieb man sich die Zeit mit Jupiter-Beobachten und Fachsimpeln. Ich kämpfte anfangs mit meiner Ausrüstung – das Zusammenspiel von Kamera und MGEN wollte nicht richtig klappen. Es war schon Mitternacht, bis ich draufkam, dass es ein simpler Bedienungsfehler war. Die Sombrero-Galaxis war also gelaufen, aber M63 stand noch günstig, das Seeing war mittlerweile auch besser geworden. Die Aufnahmedaten schreibe ich immer an den unteren Bildrand, dort finde ich sie auch nach längerer Zeit noch ;) Mein nächstes Ziel, der Katzenaugen-Nebel NGC6543, erwies sich als schwierig: Das Zentrum, dessen Form für den Namen verantwortlich ist, ist so hell, dass es schon mit 4 Sekunden Belichtungszeit an der Grenze zur Überbelichtung ist; der Rest so schwach, dass er sich mit 52 Minuten Belichtungszeit bei ISO 3200 gerade aus dem Hintergrund herauslösen lässt – das wird noch eine Aufgabe. Am Samstag stiegen über der Buckligen Welt Gewitterwolken auf, die sich aber Gottseidank Richtung SO verabschiedeten, die wenigen Wolken von NO machten kaum Probleme, das Seeing war deutlich besser als am Vortag. Damit zweiter Anlauf Sombrero-Galaxis. Nach Mitternacht ist M100, die Haarfön-Galaxis (wer ist für diesen Namen verantwortlich?) dran. Ich verwende seit einiger Zeit zum Scharfstellen und für Probeaufnahmen mein Android-Tablet mit der Applikation qDslrDashboard, die sich mit der Nikon D5300 über WiFi oder USB, mit der D7000 nur über USB verbindet und die Steuerung aller Kamerafunktionen ermöglicht und live-view mit Lupenfunktion bietet. Die App bietet auch die Verbindung zu Canon- und Sony-Kameras an und weitere Funktionen für die allgemeine Fotografie wie z.B. Focus-Stacking-Steuerung. Auf jeden Fall lässt sich die Bildschärfe auf dem Tablet weit besser beurteilen als auf dem winzigen Kamera-Display - und bequemer ist es auch. Bis zum Beginn der Dämmerung geht sich noch ein Kugelsternhaufen (M5) aus: Jetzt rüste ich auf die Planetenkamera um und nehme ein paar Videos von Mars, und weil's so schön ist, eines von Saturn auf. Beim Abbauen und Einpacken singen mir schon die Vöglein ein Lied, und ich bin wieder einmal der Letzte. |
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |