Die Mondbahn ist ein Großkreis, der zur Ekliptik um einen ziemlich konstanten
Winkel von 5,2° geneigt ist. Allerdings wandert dieser Großkreis einmal in
18,6 Jahren retrograd entlang der Ekliptik über den Himmel, als Folge der Knotendrehung
der Mondbahn.
Somit überstreicht die Mondbahn im Lauf von 18,6 Jahren einen 10,4° breiten
Streifen zu beiden Seiten der Ekliptik. Alle Sterne, die in diesem breiten Streifen liegen,
können zu gewissen Zeiten vom Mond bedeckt werden.
Exakt: Man muss zu diesem Streifen noch den halben scheinbaren Durchmesser des
Mondes (¼°) und die äquatoreale Horizontalparallaxe des Mondes (1°)
rechnen. Somit ist der Streifen, in dem Sterne vom Mond bedeckt werden können, sogar
fast 12° breit.
Eine Bedeckung kann eintreten, wenn sich ein Stern nicht weiter als rund 1¼°
von der Mondbahn entfernt befindet. Dann kann es für bestimmte Orte auf der Erde zu
einer Bedeckung kommen. Allerdings wandert die Mondbahn als Folge der Knotendrehung.
Eine Bedeckungsserie beginnt, wenn sich die Mondbahn dem Stern so weit genähert
hat, dass es unter extremer Ausnützung der Parallaxe schon irgendwo auf der Erde
zu einer Bedeckung kommen kann. Die Bedeckungsserie endet, wenn sich die Mondbahn bereits
so weit vom Stern entfernt hat, dass es nirgendwo auf der Erde mehr zu einer Bedeckung
kommen kann.
Wie lange eine Bedeckungsserie dauert, hängt vom Abstand des Sterns von der
Ekliptik ab. Für Sterne genau auf der Ekliptik (z.B. Regulus) dauern Bedeckungsserien
am kürzesten, aber es treten zwei in einem Zeitraum von 18,6 Jahren auf (eine im
aufsteigenden, eine im absteigenden Knoten). Für Sterne nahe dem Scheitelpunkt
der Mondbahn (z.B. die Pleiaden) dauert die Bedeckungsserie am längsten, es kommt aber
nur eine in 18,6 Jahren zustande.
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