Bericht: |
Der Abend war zu schön, um ihn zu ignorieren. Seit langem waren die Plejaden wieder deutlich über den beiden großen Planeten zu sehen. Daher beschloß ich, zum ersten Mal in dieser Beobachtungssaison, Jupiter zu zeichnen. Doch das Seeing machte mir einen dicken Strich durch die Rechnung. Sehr kurze Phasen und Momente waren klar, dazwischen gab es längere Phasen in denen das Seeing ganz schlimm wurde. Daher gab ich meine Zeichenversuche bald auf. Jupiter zeigte sowieso wieder einmal die langweilige Seite. In den kurzen Momenten (manchmal nur Sekundenbruchteile), in denen der Blick klar war, konnte ich folgende Details auf den Planeten erkennen: Jupiter: (Für 22.00 Zentralmeridian System I: 42, System II: 217) Es war deutlich zu sehen, daß der N-Pol derzeit uns zugekippt ist. Nördl. Äuatorialband dunkel, zwei große Knoten zu sehen, einer östlich und einer westlich vom Zentralmeridian (ca. 21.50 - 22.00 Uhr). Nördlich von diesem Band konnte ich zunächst noch ein weiteres sehr dünnes Wolkenband ausmachen. Später gab es mehrere klare Momente, in denen noch weitere Bänder kurz aufblitzten. Ich bin daher sicher, daß es insgesamt auf der nördlichen Hälfte mindestes zwei dunkle dünne Wolkenbänder mit einem deutlich weissen dazwischen waren. Das südliche Äquatorialband war weniger dunkel als das nördliche, aber durchgehend. Auffallend war, daß der südliche Rand des Bandes schärfer abgegrenzt oder dunkler war, als der äquatornahe Rand des Bandes. Ein Knoten östlich vom Zentralmeridian. Wie schon oft, war südlich von diesem Band eine deutliche weisse Zone zu sehen. Die südliche Polregion war dagegen wieder mehr beige-gelblich. Um 22.03 begann ein Schattenvorübergang von Io, den ich aber nicht sehen konnte. Saturn: In den klaren Momenten war alles zu sehen, was das Herz beg
ehrt: Cassiniteilung rundum, Ringschatten, ein sehr deutliches Wolkenband auf Saturn. Manchmal konnte ich sogar Strukturen im Wolkenband erahnen. Im Gegensatz zu der einförmig hellen Äquatorregion wirkte auch die uns zugewandte Polkappe eher unruhig. Drei Monde waren zu sehen. Anneliese Haika
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