Name: | Günter Jenner |
e-Mail: | g.jenner@chello.at |
Datum: | 22.12.2000 |
Zeit: | 16.50 bis 22.00 MEZ |
Ort: | Ebenwaldhöhe |
Instrument: | 45cm Newton (Dobson, f/4.5) |
Bedingungen: | Wolkenlos;anfangs mäßig windig aus Ost,dann leider lebhaft mit starken Böen, am Ende wieder schwach;trocken;Durchsicht 1-2; Aufhellung 1-2;Seeing 4-5; sehr kalt (-4 bis -8 Grad C). |
Bericht: | Während meiner Beobachtungszeit leider meist schlechte Bedingungen (starker böiger Wind und sehr schlechtes Seeing). Interessant war der Temperaturverlauf: anfangs -7 bis -8 Grad C, mit dem starken Wind dann Anstieg bis -4 Grad , nach Abflauen des Windes wieder bis -8 Grad C! Reizvolle Winterlandschaft auf der Ebenwaldhöhe (Schneehöhe 15-20cm). Insgesamt waren an die 6 Sterngucker anwesend. Venus (ab 16.50): Bei 158x war die Venus etwas mehr als halb beleuchtet zu sehen. 8 Lac: Dieses Mehrfachsystem war mit seinen 4-5 Komponenten leicht zu beobachten. R Tri: Dieser Mirastern befand sich gerade im Maximum, erschien gelb-orange und hatte eine Helligkeit von etwa 7.0 mag. NGC 7479: Diese Galaxie im Per erschien balkenförmig und recht blass. Spiralarme konnte ich keine sehen. NGC 7331 und Stephan+s Quintett: Beim Quintett waren vorerst nur die drei zentralen Galaxien zu sehen, mit Mühe später die anderen beiden. Aber der nun stark böige Wind ließ eine konzentrierte Beobachtung bei hohen Vergrößerungen nicht zu! Zudem war das schlechte Seeing hinderlich (gegenüber weitläufiger Meinung ist bei der Deep Sky-Beobachtung neben einer guten Durchsicht auch ein gutes Seeing notwendig, zumindest dann, wenn höher vergrössert werden muss, wie in diesem Fall z.B. oder bei fast allen Plan. Nebeln). Jones 1 (PK 104-29.1): Dieser grosse Plan. Nebel in Peg ist ohne Filter kaum zu erkennen. Mit UHC-, besser mit OIII-Filter waren bei 103x zwei gegenüberliegende Balken sichtbar. Leider störte der Wind sehr, musste meinen Dobson mit beiden Händen regelrecht festhalten! NGC 7510 und King 19: Den offenen Sternhaufen NGC 7510 aufgesucht, da ein Beobachtungs-Zielobjekt der Deep Sky-Zeitschift "interstellarum". Tatsächlich handelt es sich um einen netten, kleinen und kompakten Sterhnaufen, zudem hell und mit zahlreichen Sternen, die eine pfeilförmige Figur erge ben. Sehenswert! Bei 69x fiel im 1 Grad Gesichtsfeld ein weiter Sternhaufen auf: King 19. Weit weniger auffällig als NGC 7510, hob er sich dennoch von der Umgebung ab, bestehend aus 4-5 mäßig helleren Sternen und mehreren schwachen. NGC 7538: Nur etwa 1 Grad nördlich von den obigen Sternhaufen befindet sich der Emmissionsnebel NGC 7538 (ebenfalls ein Zielobjekt v. "interstellaum"). Zwei eng beisammen stehende 11mag-Sterne sind von einem Nebelglow umgeben, indirekt deutlicher. Der Nebel alleine ist mit OIII-Filter am deutlichsten, klein und rundlich. Bester Kompromiss bei 103x mit UHC-Filter, damit Nebel deutlich zu sehen und auch die zwei eingebetteten Sterne. Jupiter: aufgrund des miserablen Seeings war außer den beiden Äquatorbändern kaum etwas zu erkennen (!) und mehr als 158x war gar nicht möglich. Saturn: Kaum besser, nicht mal die Cassini-Teilung war auszumachen, bestenfalls für winzige Augenblicke. M 42: Ab 21.30 zum Abschluss den Orionnebel eingestellt. Gerade jetzt, urplötzlich, so als ob jemand einen Schalter abgedreht hätte, war der böige Wind vorbei!! Das Seeing wurde dennoch kaum besser. Deshalb um 22.00 meine Beobachtungen beendet, zudem reichten mir sechs Stunden in der Kälte. Gerade als ich meinen Dobson abbaute, kam ein weiterer Beobachter am Berg an: es war der Kometenentdecker Michael Jäger, der erst jetzt ankam, da er in der zweiten Nachthälfte Kometen fotografieren wollte, wie auch Gerald Rhemann, der noch später kommen sollte. Kurz vor 23.00 fuhr ich ab (-8 Grad C), unten im Tal hatte es gar -12 Grad . Günter Jenner
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