[WAA] OBSERVATION REPORT

Name:Günter Jenner
 
e-Mail:g.jenner@chello.at
 
Datum:16./17.05.2001
 
Zeit:21:20 bis 04:00 MESZ
 
Ort:Ebenwaldhöhe
 
Instrument:45cm Newton (Dobson, f/4.5)
 
Bedingungen:

Meist wolkenlos, besonders aber in der 2. Nachthälfte einige störende Zirren; zumeist wenig Wind; leichter Tau; Durchsicht 2.5; Aufhellung 2; Seeing 2; mild (Minimum +9 Grad C).


 
Bericht:

Endlich mal wieder eine brauchbare Nacht, wenn auch nicht optimal (mittelmäßige Durchsicht und zeitweise störende Zirren). Insgesamt waren 4 Sterngucker oben am Plateau der Ebenwaldhöhe gewesen (1020m Seehöhe).

Merkur: etwa 3 Grad "rechts oberhalb" von Jupiter, sehr leicht mit freiem Auge ab etwa 21:30 MESZ zu sehen und relativ hoch stehend. Im Teleskop war der Halbmerkur als solcher blickweise recht gut zu sehen, trotz der dort recht stark wallenden Luft (158x).

Kappa und Iota Boo: die Farben der einzelnen Komponenten waren nicht so imposant wie erwartet.

Bortle Dark-Sky Scale und "UMi"-Aktion: ich würde für die Ebenwaldhöhe die "Class 3" vergeben ("Rural Sky"). Siehe Sky & Telescope Febr. 2001. Was meinen andere Beobachter dazu??? Allerdings ist der Himmel auf Ebenwald zweigeteilt, die südliche Himmelssphäre ist ja wesentlich dunkler als die nördliche. Bei UMi konnte ich die Kennzahl 6 bestimmen (auch hier wieder: würde UMi im Süden stehen, wären noch mehr Sterne zu sehen).

M 61: recht imposant, sternartiger Kern, blasserer runder Halo mit Mottelung, am W-Rand des Halos steht ein mag. 14 Sternchen.

M 83: enttäuschend; sehr blasse Nebelscheibe ohne Details, sternartiger Kern. Bei besseren Horizontbedingungen wäre vielleicht etwas mehr zu erkennen. Diesmal aber keine sehr gute Durchsicht.

M 85: rundliche helle Nebelscheibe, nahebei NGC 4394, dadurch etwas interessanter.

M 51: Die Spiralarme waren sehr leicht und imposant zu sehen (158x).

Ab etwa 01:00 MESZ vier Objekte beobachtet (M 64, NGC 5053, NGC 4236 und NGC 6826) die in der Deep Sky-Zeitschtrif "interstellarum" als Beobachtungszielobjekte vorgeschlagen sind.

M 64: Ab 158x war das "Black Eye" sehr deutlich als kleine dunkle Sichel erkennbar, nördlich vom hellen Kern. Interessanter Anblick!

NGC 5053: dieser sehr schwache Kugelsternhaufen ist sehr unauffällig und könnte leicht übersehen werden, wenn man nicht die Position kennt. Bei 103x sind erste Einzelsterne erkennbar, am besten bei 158x, groß, etwa 30 sehr schwache Sternchen sind zu sehen, sehr locker verteilt, sieht eigentlich eher nach einem offenen Haufen aus.

NGC 4236: diese Galaxie ist als äußerst schwacher langgezogener Strich erkennbar, hebt sich nur wenig vom Himmelshintergrund ab (69x). Zudem dürften gerade Zirren die Beobachtung gestört haben.

NGC 6825: der "Blinking Planetary" verdient seinen Namen zu recht! Bei schwächerer Vergrößerung (69 und 103x) ist bei direktem Sehen prakt. nur der Stern zu sehen, bei indirekter Beboachtung ist sprunghaft die kleine Nebelscheibe sichtbar! Imposant bei 429x: der helle Zentralstern und die helle, leicht ovale Nebelscheibe erschienen eindrucksvoll. Kein Wind, daher gute Beobachtung bei dieser Vergrößerung.

Mars: auf Grund des schlechten Seeings in dieser geringen Höhe über dem Horizont und vorgelagerten dünnen Zirrenschichten, waren die Schärfe und der Kontrast unbefriedigend. Süd-Polkappe und ein südliches großes dunkles Gebiet waren erkennbar, gelegentlich ein wenig mehr.

Günter Jenner