Astrofotoabend

Name: Alexander Pikhard, Anneliese Haika
e-Mail: apikhard@EUnet.at
Datum: 27. 7. 2001
Uhrzeit: 19.50 bs 23.00 MESZ
Ort: Sofienalpe
Instrument: 12" Meade LX-200, Olympus Camedia C-3000, StarlightXpress MX916 CCD
Bedingungen: Sehr warm, Durchsicht 2-3 durch leichte Wolken, Aufhellung 2-3, Seeing 2-3
Bericht: Keine optimalen Bedingungen, aber wir waren einigermaßen ausgehungert. Monatelanges Schlechtwetter hatte uns zu lange vom Beobachten abgehalten, und mit Mond, Mars und dem Kometen C/2001 A2 (LINEAR) gab es ja doch einige interessante Objekte.

Der Mond kämpft sich schon vor Sonnenuntergang durch die dünne Wolkenschicht.


Sponane Aufnahme mit der Digitalkamera durch 50mm Plössl


Zwar stören die Wolken, doch der Sonnenuntergang ist traumhaft

Doch dann galt unsere ganze Aufmerksamkeit einem andere, künstlichen Objekt: Einem Wetterballon. In der einen Hand die Steuerung des LX-200, in der anderen die Digitalkamera, galt für ca. 15 Minuten die volle Konzentration der folgenden Aufnahmeserie:


Wetterballon durch 50mm Plössl am LX-200. Originalgröße.


Wetterballon durch 50mm Plössl am LX-200. Originalgröße.
Schon deutlich weiter entfernt strahlt er im Sonnenlicht. Plötzlich ...


... nur wenige Augenblicke später platzt die Hülle, Rauch steigt empor,
die Kapsel mit den Instrumenten trudelt davon. Originalgröße.


Während sich der Ballon in einen künstlichen Sternhaufen auflöst,
entfaltet sich der kleine Fallschirm der Kapsel.


Ein künstlicher Sternhaufen bleibt über ...


Bald ist nichts mehr zu sehen.

Auch dazu kann man ein Fernrohr verwenden. Action am Dämmerungshimmel!

Jetzt gilt die Aufmerksamkeit dem Mond. Das Seeing wird mit fortschreitender Dämmerung schlechter, ein Effekt, den wir schon oft im Sommer beobachtet haben.


Noch einmal ein Schnappschuß vom Mond durch das 50mm Plössl.
Alle Kameraeinstellungen automatisch.


Monddetails an der Grenze vom Mare Imbrium zum Mare Serenitatis.
Aufnahme durch 21mm Pentax-Okular.


Weiter südlich am Terminator. Rechts unten ist deutlich die
Triesnecker-Rille zu erkennen. Fazit: Für Mondfotos baue ich
die CCD-Kamera gar nicht mehr auf!

Mars war von Seeing arg in Mitleidenschaft gezogen und zeigte, wohl wegen des Staubsturms, keine Details. Daher auch keine Fotos.

Doch jetzt war es dunkel genug geworden, um Ausschau nach dem Kometen C/2001 A2 (LINEAR) zu halten, der an diesem Abend laut Ephemeride noch 6,4mag hell sein sollte. Ein erster visueller Blick durch das 21mm Okular zeigte einen Hauch von irgendwas, mit Phantasie eine Aufhellung. Jetzt war die CCD-Kamera gefordert!


Komet C/2001 A2, 40 Sekunden fokal bei f/6.3; deutlich erkennt
man eine große Coma und einen breiten Schweif. Verkleinert.

Ermutigt durch die guten Ergebnisse probierte ich noch Aufnahmen des Hantelnebels; auch als Vergleich, denn der Hantelnebel steht mit 7,6mag in den Katalogen, also schwächer als der Komet.


M27, eine Minute bei f/6.3. Verkleinert.
Bessere Nachbearbeitung folgt noch.

Na ja, ein ereignisreicher Abend. Der Himmel ist, bedingt durch Mond und Stadtnähe, immer noch sehr hell, aber einige interessante Bilder sind "im Kasten".

Alexander Pikhard