Name: | Alexander Pikhard |
e-Mail: | apikhard@utanet.at |
Datum: | 14./15. August 2001 |
Zeit: | 20.30 bis 01.30 MESZ |
Ort: | Ebenwaldhöhe |
Instrument: | 12" Meade LX-200, StarlightXpress MX916 |
Bedingungen: | Wolkenlos, Durchsicht 1, Seeing 4, Aufhellung 2, leider sehr starker Wind aus E, mäßig mild |
Bericht: |
Der Wind ist mein Feind. Mit 3m Brennweite ist nichts zu holen. Also Verkürzen auf f/6.3. Interessanter Weise kann ich jetzt auch mit Zenitspiegel scharf stellen. Wieso ging das am NTT nicht? Ach ja, ich habe einen Adapter "wegoptimiert". Noch ein Trick: Bei Verwendung des Zentispiegels muß ich STAR2000 klarmachen: "reverse N-S direction". Dann geht es. Die Aufnahmen werden durchgerüttelt, die Verwacklungen durch den Wind rechne ich zu Hause mit AstroArt weg - Maximum-Entropie-Filter. Fein ... Während mein Fernrohr die 2 bis 3 Minuten lang belichteten Aufnahmen selbständig erledigt - Hanne findet das widerlich, da kann das Rohr ja gleich allein auf die EWH fahren - gucke ich da und dort die altbekannten aber schönen Objekte an. Doch jetzt zu meinen Ergebnissen; Berühmt sind sie nicht, der Wind hat ganze Arbeit geleistet und der Maximum Entropie-Filter etliche Artefakte hinterlassen. Dunkelstromkorrektur ist verbesserungswürdig (immerhin habe ich eine gemacht), das Ausleserauschen der MX916 bei Verwendung von STAR2000 ist leider legendär.
Danach noch eine visuelle Tour; M31 ist wirklich auch visuell sehr detailliert und zeigt im 40mm Pentax deutlich Details in der Kernregion. NGC 891 ist hingegen kaum zu erkennen! Prachtvoll sind die Nebel im Schwan im 40mm Pentax mit UHC-Filter. NGC 6960 läft auf einer Seite dünn und scharf aus, auf der anderen Seite von 52 Cyg zerfließt er in ein Netz von drei Filamenten. NGC 6992 ist noch reicher strukturiert, mehrere Gesichtsfelder fährt man durch ein Netz aus feinen Nebelfilamenten. NGC 6888 ist klar und deutlich wie ein kleines griechisches Theta zu erkennen. Auch NGC6781 im Adler ist sehr schön fast wie ein Ring. M57 und M27 im 14mm Pentax mit UHC-Filter versetzen alle, die sie betrachten, in Begeisterung. So viel Kontrast! Ich denke, ich kann den Zentralstern von M57 bei indirektem Sehen erkennen! 14mm Pentax ohne Filter zeigt die Kugelsternhaufen M15 und M2 in voller Pracht. Vor allem M15 beeindruckt mit seinem fast sternartigen Kern und seinen bis zum Rand des Gesichtsfelds reichenden Ausläfern. Zum Schluß fällt mir ein, daß der 1000 ASA-Film, auf dem noch Sternfeldaufnahmen aus Sambia drauf sind, endlich ausfotografiert gehört. Also mache ich noch ein paar huckepack nachgeführte Aufnahmen mit F=50mm f/2,8 auf Kodak Royal 1000. Hier die (verkleinerten) eingescannten Bilder:
Abgerundet wird das Programm zwischendurch durch eine sehr helle Passage der ISS mit angedockter Discovery, einen -7mag Iridium-Flare (den ich eher wie -4mag empfand) und etliche verspätete Perseiden. Fazit: Es war wieder einmal sehr schön ... Alexander Pikhard |