Beobachter: | Günter Jenner | ||||||||||||||||||||||
e-Mail: | g.jenner@chello.at | ||||||||||||||||||||||
Datum: | 12. 10. 2001 | ||||||||||||||||||||||
Zeit: | 19.20 bis 02.45 MESZ | ||||||||||||||||||||||
Ort: | Ebenwaldhöhe | ||||||||||||||||||||||
Instrument: | 45cm Newton (Dobson, f/4.5) | ||||||||||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Es war eine der besten Nächte dieses Jahres!! Schon die Anfahrt bei prächigstem Wetter und tiefblauem Himmel war ein Genuss! Etwa 10 Minuten vor Sonnenuntergang kam ich oben auf der Ebenwaldhöhe an - als erster Sterngucker. Doch schon kurz danach kamen anderer Beobachter hinzu. Alle paar Minuten kam ein weiterer Beobachter an! Bis zur völligen Dunkelheit bevölkerten fast 20 Beobachter, darunter zahlreiche "Prominente", das Hochplateau! Überall waren während der Nacht die roten Lämpchen zu sehen und Stimmengewirr zu hören, es herrschte Hochbetrieb! Zuerst beobachtete ich zwei Mirasterne im Maximum (W Lyr und R And)bevor ich in den "echten" Deep Sky-Bereich wechselte: NGC 7023: dieser vielleicht am leichtesten sichtbare Reflexionsnebel erscheint als großes Halo um einen Stern. Sieht genau so aus, wie wenn der Himmel diesig ist. Ein kleiner Schwenk zu einem anderen helleren Stern zeigt aber sehr deutlich, dass es sich tatsächlich um den Reflexionsnebel handelte, da der andere Stern überhaupt kein Halo zeigte. Im südl. Teil des Nebels ist ein dunkler Einschnitt erkennbar. Palomar 12: dieser Kugelsternhaufen aus dem Palomar-Katalog war bei 103 und 158facher Vergrößerung mit Mühe bei indirektem Sehen als Nebelfleckchen auszumachen, evtl. etwas grieselig. Hart an der Grenze! (da bei uns zudem recht tief stehend). Dann kamen einige Plan. Nebel an die Reihe. PK 80-6.1, der berühmte "Egg-Nebel": schon bei 69x gut als ein blasses Sternchen zu sehen! (obwohl im Gewimmel der Milchstraße nicht leicht aufzufinden). Bei 229x waren beide Teile (mit mag. 12 und 14)recht deutlich zu sehen, getrennt durch einen winzigen Zwischenraum. Humason 1-2: auch dieser PN war schon bei 69x als blasseres Sternchen zu identifizieren. Bei 307x war ein sehr kleines, etwas unsymmetrisches Fleckchen zu sehen. Minkowski 2-51: bei 229x sehr schwaches rundes Scheibchen. Mit OIII-Filter ebenfalls sehr schwach, aber kontrastreicher. Jones 1: dieser sehr große PN (über 5 Bogenminuten groß!) war bei 69x mit OIII-Filter sehr schwach sichtbar, aber dennoch deutlich, mit zwei gegenüberliegenden Balken. Ohne Filter ist da kaum etwas erkennbar. Mira: im Teleskop strahlend hellgelb. Mit freiem Auge leicht als mittelheller Stern sichtbar (etwa mag. 3.5). NGC 2281: lockerer Haufen mit mehreren helleren Sternen. Jones-Emberson 1: dieser PN war bei 69x und OIII als größerer,runder,sehr schwacher Nebelfleck auszumachen. Die Trennung in zwei Teile war indirekt eher nur erahnbar. NGC 2537: die "Bear Paw Galaxy" erschien als blasser, aber deutlich rundlicher Fleck, knapp neben einem schwächeren Stern. Nahebei die Galaxie IC 2233: bei direktem Sehen ist am Ort nur ein schwacher Stern zu sehen, bei indirekter Beobachtung springt ein langer und sehr schmaler Strich ins Auge. "Blinking"-Effekt bei einer Galaxie! Saturn: gleich der erste Blick lockte mir ein "Wau" heraus. Schon bei nur 69fach war die Cassini-Teilung in den Ansen gut zu sehen. Imposant der Rinplanet bei 229 und 307x. Oft gestochen scharf! Herrlicher Anblick. Jupiter: bei 229 und 307x blickweise mit unglaublich vielen Details! Am Ostrand klebten zwei Monde, deren Schatten waren im SEB sichtbar. Um 02:45 meine Beobachtungen beendet und erst um 05:00 kam ich endlich ins Bett. Es war eine Supernacht! In der ersten Nachthälfte taute es aber stark. Günter Jenner
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