Beobachter: | Alexander Pikhard |
Datum: | 09./10. 05. 2002 |
Zeit: | 15.00 bis 02.00 Uhr MEZ |
Ort: | Ebenwaldhöhe, Gasthof Gaupmann |
Instrument: | 12" Meade LX-200, StarlightXpress MX916 mit 50mm und 135mm Objektiv
und am LX-200. Olympus Camedia C-3000. |
Bedingungen: | Unter Tags noch weitgehend sonnig, kommen am Abend Wolken auf
und es sieht fast so aus, als würde schon die erste von drei Beobachtungsnächten
ausfallen. Doch es kommt anders, nach einigen wenigen Regentropfen lösen
sich die Quellwolken auf und mehr und mehr klart der Himmel auf. Es wird
eine schöne Beobachtungsnacht, in der vor allem zwischen 23 Uhr und Mitternacht
(MESZ) ist auch das Seeing gut. Allerdings ist es sehr aufgehellt, und trotz punktuell 6.0 mag freisichtiger visueller Grenzgröße ist etwa die Milchstraße, die nach Mitternacht schon recht hoch steht, nicht beeindruckend. |
Bericht: | Der erste Tag des 6. NTT, noch ohne Rahmenprogramm. Einige wenige
Beobachter haben sich bereits eingefunden und der Nachmittag steht ganz im
Zeichen von Tagbeobachtungen. Eigentlich ein Sommernachmittag Die Sonne zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Gleich zwei sehr große und etliche kleine Fleckengruppen geben ein schönes Bild ab, und im H-Alpha-Filter gibt es zumindest eine sehr schöne Protuberanz. Leider werden Wolkenlöcher immer rarer, sodaß Fotos immer schwieriger werden. Die Sonne, durch 50mm Plössl am 12" LX-200, Weißlichtfilter Wir haben sehr viel Zeit, das Einrichten von LX-200-Teleskopen bei Tag zu üben. Schließlich klappt es. Venus ist ja nicht zu übersehen, aber andere Gestirne? Jupiter ist sehr kontrastarm, aber deutlich. Für Merkur, Mars und Saturn ist es aber eindeutig zu dunstig. Venus durch 26mm Plössl am 12" LX-200 Ich kann meinen Olympus-Baader-Originaladapter erstmals ausprobieren und fotografiere Venus bei automatischer Belichtung mit der Olympus C-3000. Albert und Gabi versuchen es mit der Philips ToUCam Pro. Wir machen alle das gleiche Bild ... Digicam oder Webcam bei Tag, man sieht am Bildschirm einfach nichts ... Nach einem sehr kurzen Schauer am Abend klart es auf und eine wirklich recht gute Beobachtungsnacht bietet viel Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, und genau dazu ist ein Teleskoptreffen ja da. Und da noch nicht so viele Leute da sind, kann ich sogar noch ein paar Aufnahmen machen. Zunächst Jupiter, und die Überraschung ist, daß ich trotz schlechtem Seeings den Schattenvorübergang von Io im Bild festhalten kann. Visuell war nämlich nichts zu sehen! Jupiter mit Schatten von Io (rechts oben im SEB, also im unteren Band) Die weiteren vielfach bestaunten Objekte des Abends: M104, der Sombreronebel, Komet C/2002 C1 (Ikeya-Zhang), M13, M5 u. v. a. Komet C/2002 C1 Ikeya-Zhang, links 135mm Tele, 60 Sekunden, rechts LX-200 bei F76.3 (1890mm), 20 Sekunden Ikeya-Zhang bleibt eine Überraschung. Er ist
noch immer freisichtig, zeigt allerdings aus perspektivischen Gründen
keinen deutlichen Schweif. Nur ein dünner Gasschweif ist ansatzweise
zu sehen.
M104, 6 x 2 Minuten Auch sehr südliche Objekte werden bestaunt wie die Antennen-Galaxien NGC 4038/4039 und der Kugelsternhaufen M68. |