Öffentlicher Sternabend

Kahlenberg, 20. Juli 2002

Bedingungen: Leichte, hohe Bewölkung, kein Wind, mild; Himmel aufgehellt.

Wir hatten den Standort Kahlenberg auch deshalb für das Ferienspiel ausgewählt, weil wir diesen Ort auch für Sternabende am Fernrohr in Erwägung ziehen - für Mitglieder wie auch für alle Interessierten.

Wir nützten den milden Abend nach der Ferienspielveranstaltung daher, um Bedingungen, Besucherfrequenz und Umfeld auszuloten; Werbung gab es, außer vereinsintern, keine; wir wollten einmal sehen, was passiert, wenn man sich mit Fernrohren auf einen stark frequentierten Platz stellt und einfach etwas erklärt. Würden wir uns lächerlich machen? Würden wir nicht ernstgenommen werden? Oder gar ignoriert?

Nichts von all dem. Das Konzept ging voll auf. Durch unser Zelt - von innen dezent beleuchtet - und die Teleskope angelockt, kamen die Interessierten, sahen durch die Fernrohre, fragten, wir antworteten. Aus den Fragen und Antworten ergaben sich alsbald Themen, die immer wieder zu dem einen oder anderen kurzen Vortrag führten.

Ein paar Interessierte genügten, und es kam eine tolle Stimmung auf. Sie erinnerte mich entfernt an frühere Zeiten auf der Urania, an lockere, ungezwungene Führungen bei nicht allzu vielen und vor allem interessierten Besuchern und guten Bedingungen. Nur daß der Zeitdruckt fehlte, zu einer bestimmten Zeit fertig zu werden.

Stimmung
Prächtige Stimmung vor prächtiger Kulisse - eine tolle Werbung für Astronomie!

Wir zeigten und erläuterten Mond, dann Albireo als gleich zwei schöne Sterne mit deutlichen Farben, den Ringnebel in der Leier und den Kugelsternhaufen M13 im Herkules. Kommt irgendjemandem dieses Programm bekannt vor? Und da regen Kommen und Gehen herrschte hier auf dem Kahlenberg, stellten wir immer wieder den Mond ein, und einige wagten auch ein Foto durchs Fernrohr.

Mond
Ein Schnappschuß vom Mond

Die laue Mondnacht hatte viele hier herauf gelockt, und so zählten wir auch über 100 Interessierte, die den einen oder anderen Blick durchs Fernrohr wagten. Für viele war es der erste. Und hoffentlich nicht der letzte - aber da sind wir recht sicher!

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Unheimliche Begegnung? Nein, nur der Mond hinter leichten
Cirren über einen Aussichtsfernrohr, samt "Nebenmond" (markiert)

Wir überlegen ernsthaft, diese Sternabende auf dem Kahlenberg zumindest halbregelmäßig ins Programm zu übernehmen. Vor allem für unsere Mitglieder, die sich recht einhellig für öffentliche Beobachtungsabende mit Fernrohren ausgesprochen haben. Wir glauben auch, niemandem ernsthaft mit dieser Aktion Konkurrenz zu machen. Im Gegenteil. Hier ist unbebautetes Land, auf dem wir unsere Saat - Astronomie - ausstreuuen; die meisten, die hier durch unser Fernrohr geschaut und unseren Erklärungen zugehört haben, wären vielleicht nie auf eine Sternwarte gegangen. Aber jetzt ... ?

Alexander Pikhard