CCD-Nacht

Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell, 30. 08. 2002

20020830api23.html

Beobachter: Alexander Pikhard
e-Mail: apikhard@utanet.at
Datum: 30. 08. 2002
Zeit: 23.20 bis 02.30 MESZ
Ort: Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell
Instrument: Meade 16" LX-200 f/6.3, StarlightXpress MX916 CCD
Bedingungen:

Durchsicht: 2 Freis. vis. Grenzgröße: 5.0
Aufhellung: 2 Seeing: 2
Wind: kein aus keine Angabe  
Temperatur: 9 °C Luftfeuchtigkeit:

Sonstige Bemerkungen: Leichter Dunst und Aufhellung durch aufgehenden Mond.

Bericht:

Relativ spontan breche ich nach Mariazell auf, das Wetter scheint vielversprechend.


Klar, etwas dunstig nach den Gewittern am Nachmittag präsentiert sich heute das prächtige Panorama im Sonnenuntergang

Nach einer gut besuchten Führung in mehreren Etappen ergattere ich gegen 23.20 Uhr das Teleskop und montiere meine CCD-Kamera.

Erstes Ziel ist der Komet C/2002 O4 (Hoenig), der schon eingestellt ist. Visuell erscheint er klein und dicht. Ich mache eine Serie von 20 Aufnahmen zu je 30 Sekunden, die ich nachher überlagere. Wegen der raschen Bewegung des Kometen geht sich keine längere Belichtungszeit aus, immerhin beträgt die Brennweite immer noch stolze 2,4 Meter.


Komet Hoenig, 20 x 30 Sekunden

Mit dem Larson-Sekanina-Filter kann ich den Schweif ganz deutlich herausholen.


Obige Aufnahme mit Larson-Sekanina-Filter

Malerisch verläuft der Sonnenuntergang an diesem Abend. Die Sonne versinkt tiefrot im Westen und durchwandert eine dabei eine dünne Wolkenschicht.







Da der Dunst stärker wird, bewege ich mich im Zenit. Hier, an der Grenze von Cepheus und Schwan gibt es ein paar interessante Objekte.

Zuerst der planetarische Nebel NGC 7008, von dem ich visuell nie genau sagen konnte, ob es sich um einen Ring handelt oder nicht.

Die CCD-Aufnahme, eine Summe aus 17 Aufnahmen zu je 30 Sekunden, zeigt eine sehr komplexe Struktur, die an einen Glaskopf mit Kopfhörer erinnert.


NGC 7008, 17 x 30 Sekunden, unscharfe Maske

Nach dem Tausch der Lager führt das LX-200 viel besser nach, auch ohne aktive Kontrolle. Viel weniger Ausschuß als beim letzten Mal! Nur bei Belichtungszeiten ab einer Minute gibt es Probleme.

In der Nähe steht die Spiralgalaxie NGC 6946. Aus einer Serie von 25 Aufnahmen zu je einer Minute kann ich 12 gute Bilder summieren; sie zeigen eine sehr interessante, leicht unregelmäßige Struktur.


NGC 6946, 12 x 1 Minute, unscharfe Maske

Dann steht der Mond, nach dem Letzten Viertel, doch schon sehr hoch. Ich mache zahlreiche Aufnahmen mit 1/100s Belichtungszeit mit dem Ziel, ein Mosaik anzufertigen.

Das Mosaik wird allerdings noch etwas dauern ...

Gegen 3 Uhr sind alle doch schon müde; es war aber eine interessante CCD-Nacht.