Mond und Sternfinsternis

Wien 21, 10. 12. 2002

20021210wvo18.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
 
e-Mail:vollmann@gmx.at
 
Datum:10. 12. 2002
 
Zeit:18.00 bis 20.30 MEZ
 
Ort:Wien 21
 
Instrument:Newton 10/45cm
 
Bedingungen:

Durchsicht:keine Angabe Freis. vis. Grenzgröße:keine Angabe
Aufhellung:keine Angabe Seeing:keine Angabe
Wind:keine Angabe aus keine Angabe  
Temperatur:-8 °C Luftfeuchtigkeit:
Sonstige Bemerkungen:


 
Bericht:

Das kalte Wetter lässt die Luft ziemlich tanzen und wabern: 45-fache Vergrößerung zeigt schon deutlich das Luftflimmern.

Der Mond zeigt mir heute die nordöstliche Seite stark zugekippt: die Libration beträgt insgesamt fast 9 Grad im Nordosten. Ich kann daher dem Mond heute hinters rechte Ohr schauen! Das Mare Crisium ist ziemlich randfern und viel runder als gewöhnlich. Im Nordosten liegen selten sichtbare Mondlandschaften: das Mare Humboldtianum ist heute wieder deutlich als dunkler gekrümmter Fleck etwa in Form einer Banane erkennbar, ebenso die randferner liegenden Seen Lacus Spei (ziemlich dunkel) und Lacus Temporis sowie der Krater Endymion. Auch die weiteren randnahen Meere Smythii und Marginis sind heute gut zu sehen. Den grossen Rücken im Mare Serenitatis (Dorsa Smirnov) kann ich heute nicht so gut sehen wie bei der letzten Beobachtung am 10.Nov.: die Lichtgrenze ist heute schon über den Krater Bessel hinweg und daher ist der Rücken nicht mehr so auffallend.

Bei der Berechnung der physischen Ephemeriden des Mondes helfen die beiden Seiten von Keith Burnett: http://www.btinternet.com/~kburnett/kepler/jsmoon.html und http://www.stargazing.net/kepler/moontab.html. Ein Online-Mondatlas findet sich z.B. bei Antonio Cidadao's "Moon-Light" Seiten: http://www.astrosurf.com/cidadao/moonlight.htm. Sehr hübsch ist auch das Programm "Virtual Moon Atlas" von Chevalley/Legrand, das auch die Libration richtig anzeigt: http://www.astrosurf.com/avl/UK_index.html (Freeware!). Zusammen mit den fotografischen Mondatlas Consolidated Lunar Atlas kann damit auch bei Schlechtwetter der Mond betrachtet werden.

Während der einstündigen Mondbeobachtung hat sich der Mond an den hellen Stern Tau Aquarii herangepirscht, der laut Himmelskalender um 20h29m bedeckt werden soll. Der Stern ist im Fernrohr ziemlich hell und deutlich gelbrot zu sehen - ein roter Riese! Die Sternbedeckung kann ich bei 30-facher Vergrößerung gut verfolgen und die Zeit stoppen: um 20h29m47,6s MEZ verschwindet der Stern schlagartig hinter dem schwach sichtbaren dunklen Mondrand: eine gut sichtbare "Sternfinsternis"!