Der Himmel ist alles andere als klar, aber es sollte zumindest für die hellsten Objekte reichen. Der Mond strahlt ohnedies hell vom Himmel, umgeben von einem beeindruckenden Halo, der stundenlang zu sehen ist.
Mond (überbelichtet) von Halo umgeben
Es klappt! Die Bedingungen sind gut genug zum Beobachten, und innerhalb weniger Minuten entsteht auf der verträumt im Mondschein vor sich hin dämmernden Stehralm hektisches Treiben. Kisten, Geräte werden geschleppt, die Kuppel startklar gemacht.
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Wir hatten im Vorfeld gezittert: First Light ist immer ein Grund für lange Schlechtwetterperioden. Und Michael Menedetter wartete schon lange auf das First Light für seinen Schiefspiegler. Doch heute ist es so weit!
In anderen, weniger friedlichen Ländern würde das Militär bei
solchen nächtlichen Aktivitäten ohne Vorwarnung feuern ...
Ein Schiefspiegler sieht schon sehr martialisch aus!
So bescheiden die Durchsicht, so beeindruckend das Seeing: Unter
einer Bogensekunde! In allen Rohren ist Saturn der absolute Star,
unglaublich, wie viel Detail da herauskommt. Cassiniteilung, gestochen
scharf im großen 16" LX-200 und rundherum, Speichen in den
Ringen, Wolkenstreifen, und praktisch zur Opposition sieht man den Ring
deutlich heller - und weißlicher - als den gelblichen
Planetenkörper. Günther montiert sein Binokular an
große Rohr - der Anblick ist in Worten nicht zu beschreiben!
Ich kann nicht mehr länger warten und zücke die WebCam ...
Saturn, Mittel aus 1% von 600 Videoframes à 1/33s
So gut wie der visuelle Eindruck ist auch diese Aufnahme nicht, aber
dennoch beachtlich. Am großen Rohr in der Kuppel tummeln sich
noch einige andere Digitalfotografen, während draußen eifrig
beobachtet wird; vor allem der Mond ist bei dem guten Seeing ein sehr
schöner Anblick.
Doch zwischendurch müssen auch Pausen sein. Sei es, um sich am
reichlichen Erfrischungsangebot der Sternwarte zu laben - oder die
gerade gemachten Aufnahme gleich herzuzeigen.
Nach Mitternacht wurden die Bedingungen noch besser und vor allem um
den Orion wurde der Himmel klar, sodaß der Orionnebel dann auch
noch ein viel beobachtetes Objekt wurde. Und - wir konnten zahlreiche,
auch sehr helle, Geminiden beobachten. Sie waren bis zu -3mag hell,
recht langsam, gelblich bis grünlich mit zum Teil rötlichen
Leuchtspuren, die hellsten wirkten wie Feuerwerkskörper, auch
absplitternde "Funken" konnten wir beobachten.
Die erste Nacht unserer erstmals veranstalteten Winter Star Party war also bereits ein Erfolg. Vor allem, weil heuer viele neue Beobachterinnen und Beobachter den Sprung in das (gar nicht so kalte) nächtliche Wasser gewagt hatten. A propos Temperatur: Es hatte auf der Sternwarte "angenehme" 0° C, während die Temperatur im Tal auf rund -4° gefallen war. Ungewöhnlich klar war der Ausblick. Kein Nebel trübte die Sicht auf Mariazell.
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