Kurs: Was kann (m)ein Fernrohr?

26. Jänner 2003, Hotel Sofienalpe






Besonders nach Weihnachten ist der Wunsch, mehr über Fernrohre und was man mit ihnen anfangen kann, gross. Denn oft findet sich ein Teleskop unter dem Christbaum, und ausser einer mehr oder weniger verständlichen Anleitung zum Zusammenbau hat man dann meist keine Anleitung, wie man mit dem Instrument umgehen soll.

Irreführende Angaben, von atemberaubenden Vergrößerungen (675-fach) über Bilder vom Orionnebel, in Wirklichkeit aufgenommen mit dem Hubble Space Telescope, tragen nur noch mehr zur Verwirrung bei - und sorgen nicht selten für herbe Enttäuschungen.

Etwa, wenn man für die sagenhafte Vergrößerung alles wie beschrieben zusammenbaut und dann daran scheitert, den Saturn überhaupt zu treffen. Und wenn man ihn dann doch einmal getroffen hat, sieht man nur einen verwaschenen, diffusen Lichtfleck. Frust ...

Im Bewußtsein, daß dieser Anfangsfrust - der viele frühzeitig zur Aufgabe veranlaßt - nicht sein muß, wenn man nur sein Fernrohr richtig kennt, haben wir den Einsteigerkurs "Was kann (m)ein Fernrohr?" geschaffen, um eigene Erfahrungen jenen mitzuteilen, die ganz am Anfang ihrer Karriere als Hobbysterngucker stehen.

Denn jedes Fernrohr hat seinen Himmel, auch das allerkleinste, und kann somit Freude bereiten.

Heuer war der Andrang besonders groß, und über 30 angehende Freizeitforscher und -innen aller Altersgruppen waren gekommen, um mehr über (ihre) Fernrohre zu erfahren.

Die ersten Praxisübungen begannen schon vor Kursbeginn mit dem - oftmals erstmaligen - Zusammenbau der Instrumente. Merkregel Nummer 1: Das Teleskop in möglichst wenige Teile zerlegen, so wird der Zusammenbau (vor allem bei Dunkelheit und Kälte) leichter! Und kleine Schrauben verliert man ohnedies nur allzuleicht.

Dann eine Aufzählung, was es alles am Himmel zu beobachten gibt; richtig, jedes Fernrohr hat seinen Himmel! Warum wurde auch in einer kurzen theoretischen Abhandlung erklärt, in der auch sehr rasch klar wurde, dass eine zu hohe Vergrößerung wirklich nichts mehr bringt.

Nach einem Ausflug in die Kunst des Einstellens und die Fotografie ging es zur Praxis; leider spielte das Wetter nicht mit und so mussten wir im geschlossenen Zimmer üben, doch die Fragen über Zubehör, Literatur, Computerprogramme und ähnliches liessen sich hier auch besser beantworten.

Die nächste Chance, gemeinsam unterm Sternenhimmel Erfahrungen zu sammeln, gibt es am 8. Februar im Rahmen unseres Sternabends - oder jederzeit bei klarem Himmel, wenn erfahrene Beobachter unterwegs sind und gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Einfach unsere Hotline 0664/256-1221 anrufen, und schon kann es losgehen!

Es war jedenfalls ein gelungener Nachmittag mit erfreulich vielen engagierten Jungastronominnen und -astronomen.

Alexander Pikhard