Beobachter: | Mag. Thomas Weiland | ||||||||||||||||||||||
e-Mail: | weiland@a1.net | ||||||||||||||||||||||
Datum: | 10. 04. 2003 | ||||||||||||||||||||||
Zeit: | 00.00 | ||||||||||||||||||||||
Ort: | Wien 20 | ||||||||||||||||||||||
Instrument: | Maksutov-Newton 127/762 mm, 12-mm-Okular | ||||||||||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Nach einem wettermäßig schönen, jedoch relativ ereignislosen März hat der April einiges für Bedeckungsbeobachter zu bieten. Den Anfang macht 57 Gem, ein +5,1mag heller Stern, dessen Bedeckungsserie im Herbst 2002 begann und die nun, infolge "Abtriftens" der Mondbahn nach Norden, ihrem Ende zugeht. Ein Blick in den Himmelskalender sowie Präzisierung mit Uraniastar und Occult macht dies klar: Positionswinkel der Bedeckungsstelle 187°, heller Mondrand von 188° über 278° bis 8°, somit lediglich 1° vom Terminator entfernt. Also nicht ganz einfach! Ein Blick durchs Fernrohr bestärkt mich darin. Zwar erscheint 57 Gem ausreichend hell und auch das aschgraue Licht (Mond zu 49+eleuchtet) ist bei Ausblenden gut erkennbar. Dafür haben zwei Mondberge ihre Spitzen ins Sonnenlicht gehoben und stellen sich 57 Gem genau in den Weg. Zwischen ihnen und dem Terminator herrscht glücklicherweise noch dunkle Nacht. Wenig später kommt es, wie es kommen musste: 57 Gem nähert sich dem ersten (schwächeren) der beiden und "verschmilzt" mit ihm, kurz darauf mit dem zweiten. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, schließlich sind es noch mehr als 30 Sekunden bis zum vorausberechneten Zeitpunkt (bei polnahen Bedeckungen weiß man das aber nie so genau). Da! 57 Gem hat sich wieder "losgerissen" und streift, mittlerweile als schwacher Punkt, am dunklen Rand entlang. Zu allem Überfluss beginnt mein Auge zu tränen. Ich streife es kurz ab, der Stern ist noch immer da. Endlich, das erlösende Piepsen meiner Uhr! Wie im Reflex habe ich draufgedrückt, das zufriedenstellende Ergebnis lautet: 23h 07m 47,1s UTC (persönliche Gleichung 0,4s, bereits abgezogen).
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