| Durchsicht: | 1 | Freis. vis. Grenzgröße: | keine Angabe | ||
| Aufhellung: | keine Angabe | Seeing: | 3 | ||
| Wind: | leicht aus W | ||||
| Temperatur: | 14 °C | Luftfeuchtigkeit: | trocken % | ||
| Sonstige Bemerkungen: | Zeitweise Cirren, während der Beobachtung aber klar. | ||||
Zwei interessante Jupitermonderscheinungen locken mit heute auf die Sofienalpe. Zum Glück haben sich die dichten Wolken am späten Nachmittag aufgelöst und einen sehr klaren Himmel zurückgelassen.
Eines der beiden Ereignisse ist stressfrei: Der Durchgang des dunklen Mondes Callisto vor der Jupiterscheibe dauert Stunden; schon in der Dämmerung ist der dunkle Punkt deutlich in der Äquatorzone des Planeten zu sehen, langsam wandert er über die Scheibe. Ich halte das Geschehen von Zeit zu Zeit mit der WebCam fest, das Seeing ist nicht überragend, aber ausreichend.
Callisto wander über Jupiter (Zeiten MESZ)
Bis zur Scheibenmitte verfolge ich den Durchgang, danach ziehen erstens Cirren auf und zweitens kann ich mir vorstellen, wie es weitergeht ...
Das zweite Ereignis erfordert Timing; es ist die ringförmige Verfinsterung des Mondes Io durch Europa. Es gilt, zu recht rasch aufeinander folgenden Zeiten die Helligkeiten zu schätzen, ich verwende hier wieder die Stufenschätzmethode nach Argelander. Das Ergebnis:
Der Helligkeitsabfall war merklich und, wie sich später herausstellt, mehr als 0,4mag. Noch erstaunlicher der asymmetrische Verlauf, für den ich aufgrund der Geometrie - wir liegen weit abseits der Opposition, die Erde hat von Jupiter aus eine große Elongation von der Sonne - auch eine Erklärung habe. Vor allem der rasche Helligkeitsanstieg nach dem deutlichen Minimum war bemerkenswert!
Zwischendurch noch ein Blick zur Vesta - sie ist immer noch sehr hell - und zu Gamma Virginis - er ist immer noch getrennt.
Ein interessanter, abwechslungsreicher Abend!