Beobachter: | Wolfgang Vollmann |
e-Mail: | vollmann@gmx.at |
Datum: | 31. 05. 2003 |
Zeit: | 04.45 bis 06.30 MESZ |
Ort: | Sollenau/NÖ |
Instrument: | freies Auge, Fernglas 16x70 |
Bedingungen: |
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Bericht: |
Nach sehr frühem Frühstück beobachtete ich mit meinem Sohn Leander (10 Jahre) etwa 5 Kilometer östlich von Sollenau/NÖ am Ort 16°17' Ost, 47°53' Nord. Dort ist es sehr flach und es gibt auch keine Bäume etc. in der Nähe, die die Sicht einschränken. Pünktlich um 5h02m00s MESZ wurde das allererste rote Lichtpünktchen der Sonne über dem Horizont sichtbar. Danach schob sich erst das nördliche, dann das südliche "Horn" der verfinsterten Sonne über den Himmelsrand, bis um etwa 5h04m40s auch der Sonnen-Unterrand den Horizont verliess. Der Anblick war wunderbar: die Sonne war durch eine bis etwa 2 Grad Höhe reichende Dunstschicht stark abgedunkelt, so dass sie bequem und gefahrlos mit freiem Auge und Fernglas 16x70 auf Stativ betrachtet werden konnte. Sie war rot gefärbt und stark verfinstert und erschien als rote Sichel am Horizont. Sowohl Sonne als auch der verfinsternde Mond waren deutlich abgeplattet sichtbar, was die Unwirklichkeit der Szene verstärkte. Die tiefen Luftschichten verzerrten den Rand auch merkbar, im Fernglas war er ziemlich zackig. Die erste Viertelstunde nach dem Sonnenaufgang bot eine Sonnenfinsternis wie ich sie noch nie gesehen habe und die ausserordentlich eindrucksvoll war: das Bild der tiefroten sichelförmigen Sonne in der graublauen Dunstschicht über dem fernen Horizont, davor die Heidelandschaft, auf der heller Morgendunst lag, hat sich bei mir eingeprägt. Bereits ab 5h10m war ein heller Objektivsonnenfilter für das Fernglas sinnvoll, ab 5h20m auch für das freie Auge, obwohl ich noch kurz in die Sonne schauen konnte und auch ohne Filter deutlich die Verfinsterung erkannte. Hübsch war der Anblick im 16x70: die Sonne zeigte drei Fleckengruppen, die nach und nach vom Mond freigegeben wurden und der Mond war eindeutig kleiner sichtbar als die Sonne. Danach verfolgten wir mit freiem Auge und Sonnenfinsternisbrille den Austritt des Mondes aus der Sonne: eine "normale" Sonnenfinsternis. Um 6h16m05s MESZ war mit freiem Auge noch gut ein Stückchen Mond erkennbar, um 6h17m05s eben noch wahrnehmbar. Um 6h17m37s war die Finsternis sicher nicht mehr mit freiem Auge sichtbar.
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