Beobachter: | Gerhard Bachmayer | ||||
e-Mail: | bgb@aon.at | ||||
Datum: | 01. 06. 2003 | ||||
Zeit: | 04.45 bis 05.45 MESZ | ||||
Ort: | Bad Loipersdorf/Strmk. | ||||
Instrument: | Canon EOS 10D | ||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Wir verbrachten des verlaengerte Wochenende in Bad Loipersdorf in der suedoestlichen Steiermark, was uns aber nicht davon abhalten sollte die bevorstehende partielle Sonnenfinsternis zu beobachten. Bereits am Donnerstag fanden wir Nahe unserer Unterkunft eine geeigneten Aussichtspunkt am Ruecken eines Huegels mit weitem und freiem Blick zum nordoestlichen Horizont ( sicherheitshalber hatten wir einen Kompass bei uns). Am 31.5., 4:00h ruettelt der Wecker uns puenktlich, aber unsanft aus dem Schlaf. Waehrend sich meine Frau mit zwei Tassen Kaffee vom Schreck erholte, warf ich einen pruefenden Blick aus dem Fenster. Ja, es war klar mit einigen unbedeutenden kleinen Wolken. Am Horizont schien starker Dunst zu liegen und im SO stand der Mars orangerot leuchtend am bereits heller werdenden Himmel. Um 4:45h trafen wir am Beobachtungsort an, wo sich abgesehen von einigen laestigen Gelsen und einem neugierigen Hund von einem nahegelegenen Bauernhof sonst niemand befand. Meine Kamera war auf dem Stativ in minutenschnelle aufgebaut und so warteten wir auf den baldigen Sonnenaufgang, der sich bereits dunkelrot im NO ankuendigte. Die Kondensstreifen einiger hochfliegender Flugzeuge hoben sich bereits leuchtend orange vom blassen Morgenhimmel ab. Um 5:06h sollte sich eigentlich schon die linke Sichelspitze ueber dem Horizont schieben, zu sehen war aber - nichts. Sollter der Dunst wirklich so dicht sein, oder waren das dort etwa doch Wolken? Um 5:11h dann endlich ein Aufblitzen! Langsam arbeitete sich zuerst die linke, kurz darauf auch die rechte Sichelspitze aus der Dunstmasse heraus. Um 5:16 war dann eine leuchtend rote Sichel waagrecht liegend etwa 1 Grad ueber dem Horizont zu sehen - ein wunderschoener, unvergesslicher Anblick, noch dazu mit freiem Auge! Um 5:38h hatte sich der Mond dann soweit bewegt, dass sich die Sonnensichel - nun in ca. 3 Grad Hoehe - genau senkrecht zum Horizont zeigte. Allerdings war die Helligkeitsdaempfung durch den Horizontdunst nun soweit reduziert, dass sich eine weitere gefahrlose Beobachtung mit dem freien Auge nicht mehr verantworten liess. Mit der Sonnenfinsternisbrille beobachteten wir deshalb noch ca. 10 Minuten weiter, packten danach aber wieder alles ins Auto und fuhren zurueck ins noch immer sehr stille Hotel. Wir waren uns beide einig, dass sich das fruehe Aufstehen auf jeden Fall gelohnt hatte und fanden es schade, dass wir wahrscheinlich zu den ganz wenigen in der naeheren Umgebung gehoert hatten, die Zeugen dieses schoenen Naturereignisses waren. Gerhard Bachmayer
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