Privatsternwarte Fritz Sussmann |
Wer Fritz Sussmann nicht kennt, kann wohl noch nicht sehr lange in der österreichischen Astro-Szene tätig sein. Wir haben die Ehre, einen der wirklichen Pioniere der heimischen Szene kennen zu lernen. Seit Jahrzehnten baut Fritz Sussmann Teleskope und beobachtet auch damit, seine Ergebnisse sind Legende. Als pensionierter Techniker hat Fritz seine Liebe zur Technik nie aufgegeben und verschliesst sich auch neuesten Technologien nicht. So findet sich auf seiner Sternwarte alles, von der Plattenkamera bis zur WebCam.
Alles an Fritz Sussmanns Sternwarte ist selbt gebaut. Alles? Fast alles. Ein Takahashi-Apo ist das einzige Fernrohr, das im Stück gekauft wurde. Die Kuppel, aufgesetzt auf die Garage, ist eigentlich ein Drehzylinder, dessen "Dach" einst die Schüssel einer Richtfunkantenne war. Auf einer mächtigen Montierung warten mindestens vier größere und etliche kleinere Instrumente auf Licht vom Himmel. So viele Instrumente, dass Fritz es sich leisten kann, ein Rohr (den Takahashi) fix nur für WebCambeobachtungen des Mars auszurüsten.
Dieses Instrument ist jetzt, da die Teleskop-Batterie auf die Sonne
gerichtet ist, natürlich verschlossen. Durch einen anderen
Refraktor beobachten wir die Sonne mit einem Protuberanzenansatz und
sehen auch gleich ein besonders prächtiges Exemplar. Auch der 30cm
Newton ist verschlossen. Er wird nächtens für Deep Sky CCD
verwendet, die Kamera ist ebenfalls fix montiert. Der Spiegel: Von
Fritz Sussmann selbst geschliffen, versteht sich.
Fritz bezeichnet sich nicht als Amateur-Astronom, sondern als
Verfahrenstechniker mit Hang zur Astronomie. Wer um sich blickt, kann
das verstehen.
Fritz Sussmann hinter ... |
... und neben seinem Instrumenten-Cluster |
Der CCD-Arbeitsplatz eines Profis |
Präsentation in Frits Sussmanns Clubraum |
In einem großzügig ausgebauten Clubraum, in dem sich die hiesige Szene von Zeit zu Zeit formlos trifft, um Erfahrungen auszutauschen, haben Michael Karrer, Fritz Sussmann, Alfred Schneider, Johannes Schedler und Dieter Retzl eine Präsentation für uns vorbereitet. Mit Laptop und Videobeamer zeigen sie die Früchte ihrer Bemühungen: Eindrucksvolle Aufnahmen von Mond, Planeten und Deep Sky Objekten. Johannes Schedler, dessen Panther Observatory wir morgen besichtigen dürfen, präsentiert, was ich noch vor wenigen Monaten vorhergesagt habe: Die neueste Generation von (leider noch sehr teuren) Digitalkameras ist Deep Sky tauglich und übertrifft, abgesehen von den Belichtungszeiten, die "klassischen" CCD-Kameras bei weitem.
Doch die Zeit drängt. Es warten noch zwei Stationen auf uns ... Danke, Fritz, für die eindrucksvolle Führung durch Dein Reich!
APi