2. Österreichischer Astronomietag

24. April 2004

Heuer tragen an zwei Veranstaltungsorten zum zweiten Österreichischen Astronomietag bei; unser schon traditioneller Sternabend auf dem Kahlenberg wird unter Tags durch eine Station der Mobilen Sternwarte vor dem Wiener Planetarium ergänzt. Diese Aktion mit dem Titel "Sonne und Venus" veranstalten wir gemeinsam mit dem Zeiss Planetarium Wien. Es ist die erste gemeinsame Veranstaltung an diesem Ort und der Pilot für den Venustransit und das Eröffnungsfest des Ferienspiels.


Die Ankündigung: Zeiss-Planetarium und ...

... WAA am gleichen Ort

Doch das Wetter an diesem Astronomietag präsentiert sich ganz und gar unastronomisch. Nach einigen sehr schönen, milden Tagen zieht ausgerechnet heute eine Kaltfront mit viel Regen über unser Land ...


Vormittag im Planetarium - das lange Abwarten

Um 9 Uhr wollen wir mit dem Aufbau unserer Station beginnen, doch daran ist nicht zu denken. Es regnet recht stark, der Himmel ist wolkenverhangen, und nichts deutet darauf hin, dass wir bald die Sonne sehen würden. So bauen wir eine Ersatzstation im Foyer des Planetariums auf.

Das Planetarium zeigt um 11 Uhr eine Live-Show aus Anlass des Astronomietags. Unsere Mobile Sternwarte ist jetzt zunächst nur Ausstellungsstück. Und wir präsentieren den neuen Folder über astronomische Forschung in Österreich, den die ÖGA2 gerade rechtzeitig zum Astronomietag heraus gebracht hat.


Die Stimmung in unserem Team:

Nicht resignieren, sondern einfach abwarten!

Bei Regen findet die Mobile Sternwarte ...

... im Saal statt.

Die Vormittags-Show lockt trotz des Wetter und des Termins, der mit Schule und Einkaufen konkurrieren muss, einige Interessierte an. Das macht Hoffnung für den Nachmittag. Nach einer eher ruhigen Zeit über Mittag wendet sich das Blatt zum Glück.


Nachmittag - das Wetter wird besser

Der Regen hört auf. Als um 14 Uhr die Kassa des Planetariums wieder öffnet und bald die ersten Gäste eintreffen, wird bald klar, dass der Nachmittag durchaus Grund zu Optimismus bereitet.

Zur Show "Yanni, die Sterne und der Käsemond" kommen schon viele Interessierte, und für einige Minuten können sie auch einen Blick zur Sonne durch unsere gut gesicherten Instrumente werfen. Erstmals bricht unser Stern durch die Wolken, ein erster Lichtblick!


Es hat zu regnen aufgehört. Im wunderschönen Kaisergarten bauen wir unsere
Mobile Sternwarte vor dem Eingang des Planetariums auf.


Während ein Teil der Mobilen Sternwarte noch im sicheren Foyer des Planetariums steht und für Interesse sorgt, ...

... ist vor dem Planetarium eine zweite Ausgabe der Mobilen Sternwarte entstanden und zeigt mangels Sonne zunächst irdische Ziele.


Die Sonne hat sich durch die Wolken durchgekämpft
und zeigt sogar ein paar Sonnenflecken.


Endlich - Astronomietag, wie er sein soll

Am Nachmittag entwickelt sich der Astronomietag endgültig, wie er sein soll: Interessierte kommen in Massen. Die Show "Star Date" lockt mindestens 200 Besucher an, die vor und nach der Show die Chance zur Beobachtung der Sonne nützen. Das Wetter wird immer besser, der Himmel zeigt immer mehr blau. Nur für die Venus reicht es leider nicht.


Der Himmel klart auf, die Sonne zeigt sich immer länger, bei unserer Mobilen Sternwarte kommt Ferienspielstimmung auf.

Je mehr Besucher zum Planetarium strömen, desto länger wird die Schlange an den Teleskopen. Die Kooperation bewährt sich.


Jetzt ist das Bild perfekt: Interessierte scharen sich um Astronomie.


Renate in ihrem Element: Beim Erklären der Sonne

Auch das SolarScope kann jetzt bestaunt werden.

Mangels Venus werden irdische Ziele betrachtet

Viele suchen bei Star Date ein Rendezvous mit den Sternen

Wir verlängern das bis 17 Uhr geplante Programm beim Planetarium bis 17.30 Uhr, um den Gästen der gut besuchten Show "Star Date - Rendezvous mit den Sternen" noch einmal Gelegenheit zu einem Blick zur Sonne und vielleicht sogar zur Venus zu ermöglichen. Doch während sich die Sonne gegen die dünnen Wolken durchsetzen kann, schafft die Venus das nicht, und nicht einmal der Mond.


Ein Abend ohne Sterne, und doch ...

Gegen 18 Uhr sind wir guten Mutes. Sonne, viel blauer Himmel. Doch das Wetter ist labil und die nächste Regenfront zieht auf Wien zu. Gut, der Abend ist lang, doch wer kommt schon bei Regen auf den Kahlenberg?


Düster und unter Regenwolken liegt Wien am Abend dieses Astronomietags

Das Unglaubliche nimmt seinen Lauf. Trotz düsterer Stimmung und sogar leichtem Regens kommen nicht nur unsere Mitglieder mit zum Teil beachtlichen Instrumenten auf den Kahlenberg, sondern auch jede Menge Besucher. Sie wissen, dass unsere Instrumente keine Chance gegen die Wolken haben, aber sie wollen einfach über Astronomie plaudern. Das ist Begeisterung!


Ob Claus Thinel entspannt ist, als er sein 14" (!) LX-200GPS hierher trägt?

Noch eine große Kanone wird aufgebaut. Wegen des leichten Regens alles in Plastiksäcken.

Der echte Himmel bleibt hinter Wolken verborgen, da muss das Computerplanetarium her. Was diese Bilder nicht zeigen können:

Diese nächtliche Astronomiebegeisterung findet bei leichtem Regen statt! Das muss man erst einmal schaffen.

Das Interesse an der Astronomie konnte durch das schlechte Wetter heuer nicht gebremst werden. Wir hatten im Vorjahr, bei anfangs besseren Bedingungen, weniger Besucher als heuer. Dass am Abend trotz Regens - im Stadtgebiet regnete es stellenweise viel heftiger als auf dem Kahlenberg - gut und gerne 50 bis 60 Interessierte die Fahrt auf den Kahlenberg auf sich nehmen, spricht für die Begeisterung für Astronomie in der Bevölkerung. Da haben wir seit dem letzten Astronomietag wohl sehr viel erreicht.


So soll ein Astronomietag sein: Viele begeistern sich für das Weltall

Von den vielen astronomischen Veranstaltungen in Wien waren die meisten Kooperationen; Profis und Amateure, Amateure mit einander, Handel und Amateure: Gemeinsam erreichen wir einfach mehr. Mehr Publikum, mehr Sichtbarkeit (in den Medien), mehr Gewicht. Und je mehr Leute wissen, was Astronomie ist und warum es sinnvoll ist, sich mit ihr zu beschäftigen (sei es privat oder als Beruf), desto schwerer haben es alle, die eine der ältesten Wissenschaften für oberflächliche Spekulation oder windige Geschäfte nützen wollen. In diesem Sinn hat der heurige Astronomietag, zumindest bei unseren Stationen und hoffentlich auch überall, ins Schwarze getroffen.

Text und Fotos: Alexander Pikhard.