Heuer tragen an zwei Veranstaltungsorten zum zweiten Österreichischen Astronomietag bei; unser schon traditioneller Sternabend auf dem Kahlenberg wird unter Tags durch eine Station der Mobilen Sternwarte vor dem Wiener Planetarium ergänzt. Diese Aktion mit dem Titel "Sonne und Venus" veranstalten wir gemeinsam mit dem Zeiss Planetarium Wien. Es ist die erste gemeinsame Veranstaltung an diesem Ort und der Pilot für den Venustransit und das Eröffnungsfest des Ferienspiels.
Die Ankündigung: Zeiss-Planetarium und ... |
... WAA am gleichen Ort |
Doch das Wetter an diesem Astronomietag präsentiert sich ganz
und gar unastronomisch. Nach einigen sehr schönen, milden Tagen
zieht ausgerechnet heute eine Kaltfront mit viel Regen über unser
Land ...
Vormittag im Planetarium - das lange AbwartenUm 9 Uhr wollen wir mit dem Aufbau unserer Station beginnen, doch daran ist nicht zu denken. Es regnet recht stark, der Himmel ist wolkenverhangen, und nichts deutet darauf hin, dass wir bald die Sonne sehen würden. So bauen wir eine Ersatzstation im Foyer des Planetariums auf. |
Das Planetarium zeigt um 11 Uhr eine Live-Show aus Anlass des
Astronomietags. Unsere Mobile Sternwarte ist jetzt zunächst nur
Ausstellungsstück. Und wir präsentieren den neuen Folder
über astronomische Forschung in Österreich, den die ÖGA2 gerade rechtzeitig zum Astronomietag heraus gebracht hat.
Die Stimmung in unserem Team: |
Nicht resignieren, sondern einfach abwarten! |
Bei Regen findet die Mobile Sternwarte ... |
... im Saal statt. |
Die Vormittags-Show lockt trotz des Wetter und des Termins, der mit
Schule und Einkaufen konkurrieren muss, einige Interessierte an. Das
macht Hoffnung für den Nachmittag. Nach einer eher ruhigen Zeit
über Mittag wendet sich das Blatt zum Glück.
Nachmittag - das Wetter wird besserDer Regen hört auf. Als um 14 Uhr die Kassa des Planetariums
wieder öffnet und bald die ersten Gäste eintreffen, wird bald
klar, dass der Nachmittag durchaus Grund zu Optimismus bereitet. |
Zur Show "Yanni, die Sterne und der Käsemond" kommen schon
viele Interessierte, und für einige Minuten können sie auch
einen Blick zur Sonne durch unsere gut gesicherten Instrumente werfen.
Erstmals bricht unser Stern durch die Wolken, ein erster Lichtblick!
Es hat zu regnen aufgehört. Im wunderschönen Kaisergarten bauen wir unsere
Mobile Sternwarte vor dem Eingang des Planetariums auf.
Während ein Teil der Mobilen Sternwarte noch im sicheren Foyer des Planetariums steht und für Interesse sorgt, ... |
... ist vor dem Planetarium eine zweite Ausgabe der Mobilen Sternwarte entstanden und zeigt mangels Sonne zunächst irdische Ziele. |
Die Sonne hat sich durch die Wolken durchgekämpft
und zeigt sogar ein paar Sonnenflecken.
Endlich - Astronomietag, wie er sein sollAm Nachmittag entwickelt sich der Astronomietag endgültig,
wie er sein soll: Interessierte kommen in Massen. Die Show "Star Date"
lockt mindestens 200 Besucher an, die vor und nach der Show die Chance
zur Beobachtung der Sonne nützen. Das Wetter wird immer besser,
der Himmel zeigt immer mehr blau. Nur für die Venus reicht es
leider nicht. |
Der Himmel klart auf, die Sonne zeigt sich immer länger, bei unserer Mobilen Sternwarte kommt Ferienspielstimmung auf. |
Je mehr Besucher zum Planetarium strömen, desto länger wird die Schlange an den Teleskopen. Die Kooperation bewährt sich. |
Jetzt ist das Bild perfekt: Interessierte scharen sich um Astronomie.
Renate in ihrem Element: Beim Erklären der Sonne |
Auch das SolarScope kann jetzt bestaunt werden. |
Mangels Venus werden irdische Ziele betrachtet |
Viele suchen bei Star Date ein Rendezvous mit den Sternen |
Wir verlängern das bis 17 Uhr geplante Programm beim
Planetarium bis 17.30 Uhr, um den Gästen der gut besuchten Show
"Star Date - Rendezvous mit den Sternen" noch einmal Gelegenheit zu
einem Blick zur Sonne und vielleicht sogar zur Venus zu
ermöglichen. Doch während sich die Sonne gegen die
dünnen Wolken durchsetzen kann, schafft die Venus das nicht, und
nicht einmal der Mond.
Ein Abend ohne Sterne, und doch ...Gegen 18 Uhr sind wir guten Mutes. Sonne, viel blauer Himmel. Doch
das Wetter ist labil und die nächste Regenfront zieht auf Wien zu.
Gut, der Abend ist lang, doch wer kommt schon bei Regen auf den
Kahlenberg? |
Düster und unter Regenwolken liegt Wien am Abend dieses Astronomietags
Das Unglaubliche nimmt seinen Lauf. Trotz düsterer Stimmung und
sogar leichtem Regens kommen nicht nur unsere Mitglieder mit zum Teil
beachtlichen Instrumenten auf den Kahlenberg, sondern auch jede Menge
Besucher. Sie wissen, dass unsere Instrumente keine Chance gegen die
Wolken haben, aber sie wollen einfach über Astronomie plaudern.
Das ist Begeisterung!
Ob Claus Thinel entspannt ist, als er sein 14" (!) LX-200GPS hierher trägt? |
Noch eine große Kanone wird aufgebaut. Wegen des leichten Regens alles in Plastiksäcken. |
Der echte Himmel bleibt hinter Wolken verborgen, da muss das Computerplanetarium her. Was diese Bilder nicht zeigen können: |
Diese nächtliche Astronomiebegeisterung findet bei leichtem Regen statt! Das muss man erst einmal schaffen. |
Das Interesse an der Astronomie konnte durch das schlechte Wetter
heuer nicht gebremst werden. Wir hatten im Vorjahr, bei anfangs
besseren Bedingungen, weniger Besucher als heuer. Dass am Abend trotz
Regens - im Stadtgebiet regnete es stellenweise viel heftiger als auf
dem Kahlenberg - gut und gerne 50 bis 60 Interessierte die Fahrt auf
den Kahlenberg auf sich nehmen, spricht für die Begeisterung
für Astronomie in der Bevölkerung. Da haben wir seit dem
letzten Astronomietag wohl sehr viel erreicht.
So soll ein Astronomietag sein: Viele begeistern sich für das Weltall
Von den vielen astronomischen Veranstaltungen in Wien waren die
meisten Kooperationen; Profis und Amateure, Amateure mit einander,
Handel und Amateure: Gemeinsam erreichen wir einfach mehr. Mehr
Publikum, mehr Sichtbarkeit (in den Medien), mehr Gewicht. Und je mehr
Leute wissen, was Astronomie ist und warum es sinnvoll ist, sich mit
ihr zu beschäftigen (sei es privat oder als Beruf), desto schwerer
haben es alle, die eine der ältesten Wissenschaften für
oberflächliche Spekulation oder windige Geschäfte nützen
wollen. In diesem Sinn hat der heurige Astronomietag, zumindest bei
unseren Stationen und hoffentlich auch überall, ins Schwarze
getroffen.
Text und Fotos: Alexander Pikhard.