Bildsequenz zum Eintritt der Venus in die Scheibe der Sonne Der Plan war den Eintritt so genau als sinnvoll aufzunehmen und aus den Daten eine Bildersquenz zu erstellen. Das Equipment ist ein 8" F4.4 Newton mit Baader Sonnenfolie Filter auf einer GP mit MTS3 Steuerung und eine Toucam 840 mit IR-Filter. Die Aufnahme selbst erfolgte mit den K3CCD Tools2 auf einen Laptop. Bestimmung der Aufnahmemodalitäten und Abschätzung des Datenvolumens Die Zeit zwischen 1. und 2. Kontakt beträgt ca. 25 min, der Durchmesser der Venus ca. 62", d.h. die Winkelgeschwindigkeit beträgt etwa 2"/min. Die Pixelauflösung der Toucam mit 8"/F4.4 ist ca. 1,3" bei einem Bildfeld von ca. 10' mal 15'. Zusammen mit dem vermutlich mäßigen Seeing von einigen Bogensekunden am Parkplatz des Wiener Planetariums sollte es also nicht allzuviel bringen die Bewegung auf genauer als 2" Bogensekunden, d.h. eine Minute Aufnahmedauer, einzufrieren. Damit besteht die Bildsequenz des Eintritts aus ca. 25 verschiedenen Einzelbildern. Jedes Einzelbild soll aus mindestens 100 frames erzeugt werden, mit der Option das avi eventuell in zwei Teile aufzusplitten und dadurch zwei Bilder pro Minute erzeugen zu können. Bei einer Aufnahmerate von 5 frames/sec und einer Minute Aufnahmedauer sind beide Forderungen erfüllt. Bei ca. 500kb pro frame ergibt das insgesamt ein Datenvolumen von 500kb x 300 x 25 = ca. 4GB. Einstellungen in K3CCD Tools2 bei der Aufnahme Die Aufnahme in den K3CCD Tools2 erfolgt mit der Funktion 'Timed Capture'. Die 'Duration' war auf 55sec, die 'Period' auf eine Minute, der 'Repeat Count' auf 30 und die Namen der avi Dateien auf 'Time Stamped' gestellt. Mit diesen Einstellungen wird alle 55 Sekunden eine avi file auf die Platte geschrieben, was sicherer ist als eine einzige 4GB große Datei schreiben zu lassen. Die Toucam war auf manuell bei minimalem gain auf eine Belichtungszeit von 1/1500 sec bei 5 frames pro Sekunde eingestellt. Bildverarbeitung Die Umwandlung der avi files in gemittelte bmp's habe ich mit Registax gemacht, dann war der Plan die bmp's zunächst in Photoshop zueinander auszurichten. Das erwies sich leider als annähernd unmachbar, da ich während der Aufnahme wegen des schlechten Einnordung mehrere male in RA und Dec korrigieren mußte und daher unkontrollierte Bilddrehungen auf den bmp's vorfand. Nach einigem Überlegen entschloß ich mich, die einzelnen Phasen des Eintritts in CorelDraw pixelgrößenrichtig nachzukonstruieren, als bmp's zu exportieren, diese in Photoshop zu importieren und dann die Venus bmp's an diesen Skizzen auzurichten. Einiger Aufwand, aber einigermaßen erfolgreich. Die ausgerichteten bmp's wurden schließlich mit einem kleinen netten tool namens 'aviedit' zu einem avi konvertiert. Hier der link zum avi file (870kb). Als Vorgeschmack die Bilder von 7h21 und von 7h39 . Atmosphere der Venus beim Austritt Ähnliche Aufnahmen wie vom Eintritt habe ich auch vom Austritt angefertigt, mit etwa doppelter Auflösung bei 10 frames/sec. Das seeing war eher bescheiden, trotzdem bilde ich mir ein in der Frühphase des Austritts auf einigen guten frames die Atmosphere der Venus eindeutig ausmachen zu können. Die folgenden Bilder sind aus handverlesenen frames (ca. 10 Prozent der ca. 500 frames pro avi) bei Verarbeitung mit Registax entstanden. Ab etwa 13h08 ist der Effekt nicht mehr in den avi's zu finden, entweder hab ich beim Nachjustieren der Schärfe etwas danebengehaut oder der Effekt war später nicht mehr zu sehen. Oder handelt es sich sowieso um ein Artefakt ? 13h05 13h06 13h07 Gruß Thomas
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