Schau in die Sterne
Dramatik unterm Sternenzelt

Kurpark Oberlaa/Südeingang, 13. Juli 2005

Heute gastiert die Mobile Sternwarte an einem neuen Ort. In unserem Bestreben, zumindest beim Ferienspiel größere Bereiche Wiens abzudecken, und dabei vor allem die Gebiete, die weiter von den beiden Volkssternwarten entfernt liegen, haben wir in diesem Jahr einen sehr südlichen Punkt gewählt: Den Haupteingang Süd des Oberlaaer Kurparks.

Der Ort erweist sich vom Besuch her als Glückstreffer, denn er ist gut freuquentiert und auch verkehrstechnisch gut zu erreichen. Und zunächst spielt auch das Wetter mit. Zunächst ...


Es ziehen zwar einige Wolken herum, aber der Mond ist gut zu sehen (erstaunlich,
wie klein der Mond auf einem Foto aussieht, aber so klein ist er wirklich)

Wir haben heute neben unserem Informationszelt ein computergesteuertes 25cm-Spiegelteleskop und natürlich Rolands großes Doppelfernrohr (45cm- und 20cm-Spiegel) mitgebracht. Letzteres ist ein manuell bedienter "Dobson", der sich heute als besonders nützlich erweisen wird. Das Thema lautet "Schau in die Sterne", und das tun wir. Das spielerische Durchschauen steht im Vordergrund, Erklärungen gibt es "nur" ergänzend.


Der Mond ist das erste, vielbestaunte Ziel

So ein großes Fernrohr!

Die Info-Ecke im Zelt. Hier gibt's Programme von WAA, Planetarium und Sternwarten und vieles mehr

Und es gibt doch auch einen kurzen Vortrag, er interessiert auch die Erwachsenen.

Ein lauer, schöner Sommerabend, dabei gab's am Nachmittag ein paar gewittrige Schauer. Und die leichte Gewitterwarnung (Stufe 1 von 3) ist noch aufrecht. Neben dem Mond sollte Jupiter stehen, doch es ist noch zu hell. Und vor allem ...


Die untergehende Sonne beleuchtet eine sich auftürmende Gewitterwolke im Osten.
Halt, sie türmt sich auf! Die Luft ist immer noch labil.

Sehr rasch verdunkelt sich der Himmel. Doch noch geht sich der Blick zum Mond aus.


Der Himmel ändert sich. Hohe Schäfchenwolken bilden sich, und im Westen lauert eine sehr dunkle Wolkenfront

Da werden die Blicke zum Himmel doch sorgenvoller.

Normalerweise blicken wir zum Himmel, um Gestirne mit freiem Auge zu suchen. Doch heute gehört unsere ganze Aufmerksamkeit den Wolken. Nicht, dass wir uns vor ein paar Regentropfen fürchten würden; wir wollen doch Sterne beobachten, und vor allem, so wie das aussieht ...


Dramatik im Fernrohr: Die ersten dünnen Wolken schieben sich vor den Mond.
Bald wird er für einige Zeit gänzlich bedeckt sein.

Ein Wetterballon sorgt für Abwechslung. Wir beobachten ihn lange, gut länger als eine halbe Stunde, bevor er, noch immer von der Sonne beleuchtet, zerplatzt, was wir im Fernrohr ganz genau sehen können. Da ist der Dobson einsame Spitze, er ist ja doch das beweglichste Fernrohr überhaupt.


Ein Wetterballon sorgt für Abwechslung

Doch die Stimmung wird dramatisch

Im Westen, nicht weit von uns entfernt, zieht eine sehr dunkle Gewitterzelle an uns vorbei. Zum Glück haben wir eine Nordostströmung. Doch was ist das ??!!


Ist es das, wonauch es aussieht? Ein beginnender Tornado?!

Als sich innerhalb von Minuten ein auffälliger Wolkenwirbel bildet, wird uns doch mulmig. Tornados kommen in unserer Gegend so gut wie gar nicht vor, doch wie war das mit dem Klimawandel? Zum Glück würde das nahe Café, das uns auch dankenswerter Weise den Strom zur Verfügung stellt - und den Eltern eine angenehme Pause verschafft, ohne den Blickkontakt zu ihren Kindern zu verlieren - ein guter Schutz sein. Und vor allem: Zum Glück ist der "Spuk" nach ein paar Minuten ohne negative Spuren vorbei.

So machen wir weiter ...


Wir trotzen den dunklen Wolken, ...

... Besserung kündigt sich an

Die bedrohliche Gewitterzelle ist nach Süden gewandert und hat sich aufgelöst; die von Norden hereinströmenden Wolken sind harmloser, nach und nach wird es klarer. Bald tauchen Mond und Jupiter auf, wer ausgeharrt hat, wird belohnt.


Na also! Mond und Jupiter tauchen aus den Wolken auf

Wir können ein paar Sterne und sogar den Ringnebel in der Leier beobachten. So endet dieser dramatische Sternabend versöhnlich. Die Kinder haben es miterleben dürfen: Sterngucken ist ungemein aufregend!

Text und Fotos: Alexander Pikhard